Nach Deckeneinsturz Stadt sperrt weitere Klassenräume
Eicken. · Nach dem Deckeneinsturz in der Grundschule Eicken überprüfen Experten 62 Schulen – und fanden bereits weitere Sicherheitsmängel.
Nach dem Deckeneinsturz in der Grundschule Eicken sind an zwei weiteren Schulen Klassenräume vorsorglich gesperrt worden. Sie verfügen über ähnliche Deckenkonstruktionen. Am 21. Mai waren Lehrer und Schüler durch einen lauten Knall aufgeschreckt worden. Im Altbau war in einem Klassenzimmer eine Zwischendecke heruntergefallen. Zum Glück hatte sich in diesem Raum zu diesem Zeitpunkt niemand gefunden.
Ob Materialermüdung oder unsachgemäße Anbringung die Ursache für das Unglück war, konnte zunächst nicht ermittelt werden. Das Gebäudemanagement hatte aufgrund des Vorfalls vorsorglich Untersuchungen an 62 weiteren Schulstandorten angeordnet, in denen es ähnliche Deckenkonstruktionen mit ähnlichem Baujahr gibt. Die sogenannte Akustikdecke in der Grundschule Eicken war in den 1980er Jahren angebracht worden.
Mit Stand 19. Juni konnten bisher 42 Schulen überprüft werden, 20 weitere Standorte sind in der Bearbeitung, heißt es aus dem Gebäudemanagement. An zwei Schulstandorten wurden bisher Maßnahmen eingeleitet: An der Realschule an der Niers wurde festgestellt, dass die Abhängung an der Decke eines Klassenraumes an einigen Stellen nicht ausreichend sein könnte. Der Klassenraum wurde vorsorglich gesperrt und die Instandsetzung eingeleitet.
An einigen Schulen wurden die Räume schon wieder freigegeben
An einer weiteren Schule, der katholischen Grundschule Untereicken, fiel nach Öffnung der Decke auf, dass die Abhänger an einigen Stellen teilweise nur mit Nagelklammern am Untergrund befestigt waren. Daher wurden weitere Untersuchungen eingeleitet und der Klassenraum vorsorglich ebenfalls gesperrt. Am 11. Juni wurden die Abhänger erneuert, der Klassenraum wird für den Schulbetrieb wieder genutzt.
Auch an der Grundschule Eicken können die Klassenräume seit dem 5. Juni wieder genutzt werden. Die herab gestürzte Mineralfaserdecke mit verdeckter Konstruktion war unter einer bestehenden Deckenverkleidung über Ring-Schrauben befestigt worden. Die betroffenen Decken in dieser Schule wurden umgehend demontiert und die obere Deckenverkleidung kontrolliert und entfernt. Damit sind die Arbeiten aber nicht abgeschlossen. Für eine komplette Erneuerung der Zwischendecken muss die neue Konstruktion in Verbindung mit der Geschossdecke neu geplant und abgestimmt werden. Dies kann nur in Ferienzeiten geschehen. Die Ausführung erfolge in Absprache mit der Schule, aber noch nicht in den Sommerferien 2019, wurde im Planungs- und Bauausschuss bekanntgegeben.
An Schulen gebe es regelmäßig Wartungen und Inspektionen von baulichen und technischen Anlagen, sagt Stadtsprecher Mike Offermanns. „Das übernehmen Wartungsfirmen und Sachverständige. Beispielhafte Wartungen sind die jährliche Prüfung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Lüftung-Klima, Heizkessel und festeingebaute Sport- und Turngeräte. Die Aufzüge werden sogar vierteljährlich bis jährlich gewartet, die Sprinkleranlage halbjährlich bis jährlich.“ Bei Störfällen informiert der Schulhausmeister das Gebäudemanagement. Außerdem gebe es jährliche Sichtprüfungen zur Beurteilung des allgemeinen Objektzustandes durchgeführt. Eine Brandverhütungsschau nach § 26 Gesetz über den Brandschutz wird in Zeitabständen von maximal sechs Jahren durchgeführt. Eine bauaufsichtliche Prüfung finde in Zeitabständen von längstens sechs Jahren für Schulen und Kindergärten und in Zeitabständen von längstens drei Jahren für Versammlungsstätten statt.