Großbrand in Mönchengladbach Gladbacher Teenager retten Ponys vor einem Brand

Geneicken-Bonnenbroich. · Beim Großbrand in Geneicken-Bonnenbroich, bei dem vier Gartenhäuser und 13 Bäume zerstört wurden, gab es viele Schaulustige. Einige machten sogar Fotos. Andere griffen beherzt ein. Darunter waren auch sehr junge Helfer.

Celina (rechts) und Joeline gehörten zu den Ersthelfern. Auch ihnen ist es zu verdanken, dass das Ponyfohlen Bella unversehrt blieb.

Foto: bauch, jana (jaba)

Als die Feuerwehr am Mittwochabend zur Bonnenbroicher Straße ausrückte, war die schwarze Rauchwolke schon bei der Anfahrt von der Wache  am Stockholtweg zu sehen. Auf einem Gartengrundstück war ein Feuer ausgebrochen, das sich wegen der Trockenheit in Windeseile ausbreitete. Auch Nadine Warmuth hatte die Rauchsäule  gesehen – vom Balkon ihrer Mutter. Sie dachte an den nahegelegenen Ponyhof und rannte sofort los. „Als ich ankam, brannten Bäume. Die Flammen waren bestimmt drei Meter hoch“, berichtet sie. Nadine Warmuth kennt den Ponyhof und die Besitzerin und ihre Sorge war sehr groß: „Zum Glück waren da schon junge Leute, die die Ponys in Sicherheit brachten.“

Zu den Ersthelfern gehörten Joeline (15) und  Celine (17) – nicht nur für Nadine Warmuth sind sie wahre Heldinnen. Die beiden jungen Frauen hatten gerade mit anderen im Bereich des nahegelegenen Abenteuerspielplatzes Fußball gespielt. „Auf einmal ist ein Junge auf uns zu gerannt und hat geschrien: ,Es brennt!“, erzählt Joeline. Sie und ihre Freundin versuchten sofort, die Feuerwehr anzurufen, kamen aber nicht durch. In der Leitstelle waren zu dieser Zeit gleich mehrere Notrufe aufgelaufen. Also wählte Joeline die Nummer der Polizei.

Dann habe ein anderer Junge gerufen und gefragt, ob sich jemand mit Pferden auskenne, berichtet Celine, die tatsächlich etwas von diesen Tieren versteht und das auch sagte. Die 17-Jährige war sofort bereit mitzuhelfen, die Ponys, die mittlerweile in Panik geraten waren, zu retten. Auch Joeline war dabei, „obwohl ich eine Pferdephobie habe“. In dem Moment dachte sie nicht daran.

Einige Jugendliche verletzten
sich bei dem Löschversuch

Die 15-Jährige, Celina und ihr Freund Sunny sind über einen Zaun geklettert. Genauso wie einige junge Männer, die vorher auf dem Abenteuerspielplatz Basketball gespielt hatten. „Die Jungs haben versucht, mit Wassereimern vom Bauernhof das Feuer zu löschen, währenddessen haben Sonny, Celina und ich die kleinen Ponys in Sicherheit gebracht“, berichtet Joeline.

Joeline und Celine blieben unverletzt, aber von den jungen Männern, die ebenfalls sofort reagiert und beherzt eingegriffen hatten, wurden einige verletzt, kamen sogar ins Krankenhaus. „Beim Verlassen des Bauernhofs musste man wieder über den Zaun. Dabei ist ein Junge auf seinen Arm gefallen. Man hat es ganz laut das Knacken gehört“, sagt Joeline.

Wie die Feuerwehr nach zweieinhalb Stunden Löscharbeit mitteilte, hatten sich die Flammen durch die trockene Vegetation schnell auf die Nachbargrundstücke ausgebreitet. Bei dem Brand wurden insgesamt vier Gartenhäuser, dreizehn Bäume, zahlreiche Sträucher, Gartenmöbel und ein Pavillon zerstört.

Den Ponys, darunter ein ganz kleines Fohlen, ist nichts geschehen. Ponyhofbetreiber Bianka und Dirk Happel wissen, wem sie das zu verdanken haben. Als Dankeschön haben sie kostenlose Reitstunden versprochen. Und was macht Joeline mit ihrer Pferdephobie? „Ich könnte eine kostenlose Therapie auf dem Ponyhof bekommen, damit ich meine Angst verliere. Das wurde mir angeboten“, sagt die 15-Jährige. Sie will darüber nachdenken.