Großeinsatz in Mönchengladbach Derby: Fußballfans zerstören Sonderzug

Update | Mönchengladbach · Zusammenstöße rivalisierender Fans blieben aus. Warum die Kölner dennoch auf Regelzüge ausweichen mussten.

Mit einem Großaufgebot war die Polizei rund um das Fußballspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln im Einsatz.

Mit einem Großaufgebot war die Polizei rund um das Fußballspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln im Einsatz.

Foto: Andreas Gruhn

Das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga ist bis zum Abend ruhig verlaufen. Das teilten Sprecher der Polizei und Bundespolizei mit. Zusammenstöße von Fans habe es weder vor noch nach dem Spiel gegeben.

Die Anreise der Kölner Fans wurde von einem Polizei-Großaufgebot begleitet. Zwei Fanzüge brachten zusammen rund 1200 Fußball-Anhänger zum Rheydter Bahnhof, hinzu kamen Hunderte weitere Fans in normalen Zügen. In Shuttlebussen wurden sie alle zum Stadion gebracht. In den beiden Fanzügen kam es zu Sachbeschädigungen, eine verletzte Person musste am Bahnhof von Rettungskräften behandelt werden. Zudem kam es in drei Bussen zu Sachbeschädigungen, dabei gingen auch Fensterscheiben zu Bruch. Kurz nach der Einfahrt des ersten Fanzuges wurde Pyrotechnik auf dem Bahnsteig gezündet.

Die Abfahrt der Fans aus Köln hatte sich erheblich verzögert. Der erste Entlastungszug fuhr mit rund einer Stunde Verspätung gegen 13.30 Uhr in Köln ab. Im Kölner Bahnhof sei es zu Überlastungen gekommen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. 100 Meter nach der Ausfahrt wurde zudem missbräuchlich die Notbremse gezogen, so die Bundespolizei weiter. In beiden Fanzügen waren auch Fans der Kategorie B. Diese umfasst gewaltbereite oder gewaltgeneigte Fans. Gegen 63 „Problem“-Fans waren zuvor (Bereichs-)Betretungsverbote ausgesprochen worden. Die Zahl wurde nach Ermittlungsergebnissen der Polizei Köln im Zusammenhang mit den Vorkommnissen bei dem Skandal-Spiel in Nizza auf 77 erhöht. Bei blutigen Fan-Krawallen vor und während des Europa-Pokalspiels Nizza gegen Köln Anfang September hatte es 32 Verletzte gegeben sowie Flaschenwürfe, Dutzende Fußballfans, die aufs Spielfeld stürmten, Gerangel mit Spielern und Ordnern, Schlägereien. Bei einer Großrazzia in und um Köln im Hooligan-Milieu waren am Mittwoch fünf Personen festgenommen worden. Alle haben einen Eintrag in der Datei „Gewalttäter Sport“.

Die Ankunft der Fans aus Köln wurde am Bahnhof in Rheydt von der Polizei gesichert. Die Bundespolizei begleitete die Fanzüge mit einem Hubschrauber, die Polizei war mit vielen Kräften aus Einsatzhundertschaften vor Ort, auch szenekundige Beamte und und Kriminalpolizisten in Zivil waren im Einsatz. Drohnen überflogen das Areal und lieferten Bilder aus der Luft. Es blieb aber bei der Anreise alles friedlich, auch im Stadion gab es bis zum Anpfiff keine besonderen Vorkommnisse.

Zur Abreise der Fans aus Köln wurden nach dem Spiel ebenfalls Sonderzüge eingesetzt. Dabei kam es aber zu Verzögerungen. Wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte, sei einer der beiden Entlastungszüge bei der Anreise am Mittag derart beschädigt worden, dass er nicht mehr eingesetzt werden soll. Deshalb mussten die meisten Gästefans auf Regelzüge der Bahn ausweichen. Die Regelzüge wurden von Beamten der Bundespolizei begleitet.