Mönchengladbach Start-up will Gutscheine anbieten
Eine Guthaben-Karte nur für den lokalen Einzelhandel könnte ab Frühjahr kommen.
In Mönchengladbach könnte es schon bald eine Gutscheinkarte geben, mit der Verbraucher im lokalen Einzelhandel, bei Dienstleistern und in Gaststätten bezahlen können. Das Düsseldorfer Start-up „Stadtguthaben“ befindet sich derzeit darüber in Gesprächen mit der Wirtschaftsförderung WFMG, der Marketinggesellschaft MGMG und dem Einzelhandelsverband. Das Start-up stellte sein Geschäftsmodell im November bei der Auftaktveranstaltung zur Gründerwoche vor und weckte damit offenbar das Interesse aus Mönchengladbach.
Das Unternehmen macht sich eigentlich dabei steuerfreie Sachleistungen für Arbeitnehmer zunutze: Arbeitgeber können pro Monat 44 Euro an Sachleistungen oder in Form von Gutscheinen an ihre Beschäftigten auszahlen. Diese Leistung soll, wenn es via Stadtguthaben ausbezahlt wird, nur im lokalen Einzelhandel einlösbar sein.
Dieses Modell soll aber, so die Idee, erweitert werden um einen Gutschein, der an einer oder mehrerer Ausgabestellen gekauft werden und an den entsprechenden Akzeptanzstellen ausschließlich in Mönchengladbach eingelöst werden kann. „Dadurch wird Kaufkraft in der Stadt gebunden“, sagt Patrick Koch, Chef von „Stadtguthaben“. Die Abwicklung für Händler soll vollständig digital ablaufen: Gutscheine werden per App, die von „Stadtguthaben“ bereitgestellt wird, gescannt und der Bezahlvorgang in die Wege geleitet.
Offen ist, wer Betreiber des Gutscheins in der Stadt wird: das Start-up selbst oder eine städtische Tochtergesellschaft. Denkbar wäre auch die Gründung eines Joint Ventures. Bis der Gutschein tatsächlich zu kaufen sein wird, wird es noch einige Monate dauern. Koch hofft, im Frühjahr oder Sommer mit dem Bezahlmodell in Mönchengladbach starten zu können. Am Monatsende stehen dazu weitere Gespräche mit den städtischen Töchtern und den Händlern an.
Lokale Währungen, die ja im Grunde vergleichbar sind mit einem solchen Gutschein, gibt es bereits in vielen Städten und Gemeinden in Deutschland. In Mönchengladbach aber bisher noch nicht. Das Interesse bei den Gladbachern ist offenbar vorhanden. Jedenfalls äußerten bei nicht repräsentativen Umfragen des Start-ups im sozialen Netzwerk Facebook 83 Prozent der Nutzer Interesse daran. Wie groß der Zuspruch in der Händlerschaft ist, das ist noch offen. Denn damit steht und fällt der Erfolg eines solchen Projektes. „Ein Netzwerk muss attraktiv sein für die Nutzer“, sagt Koch zur laufenden Akquise teilnehmender Geschäftsleute. Mindestens 40 Akzeptanzstellen sollen es zum Start des Gutscheins sein.