Attacke in Mönchengladbach Lebensgefährlicher Messerstich – Verdächtige sind 15 und 13
Mönchengladbach · Zwei Jugendliche wurden in Wickrath mit einem Messer verletzt. Nun hat sich einer der mutmaßlichen Täter bei der Polizei gestellt. Die Mordkommission kennt auch die Identitäten seiner Komplizen. Erschreckend ist das Alter der Tatverdächtigen.
Die Befragungen und Untersuchungen der Mordkommission führten zum Ziel: Nach der Messerstecherei an der Kirchstraße in Wickrath konnten drei Tatverdächtige identifiziert werden. Sie sind erst 15 und 13 Jahre alt. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Mönchengladbach am Freitag, 30. Juni, in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der Ermittlungserfolg sei auch vielen Jugendlichen aus Wickrath zu verdanken, sagte Polizeisprecherin Judith Neuenhofen: „Sie haben zahlreiche Hinweise gegeben, standen der Arbeit der Polizei äußerst positiv gegenüber, und man merkte, dass sie sehr daran interessiert waren, dass die Tatverdächtigen so schnell wie möglich gefasst werden.“
Am 22. Juni waren zwei 17-Jährige mit drei männlichen Jugendlichen in einen Streit geraten – erst verbal, dann gewaltsam. Dabei stach einer der Jugendlichen auf die beiden 17-Jährigen ein und fügte einem der beiden lebensgefährliche Verletzungen zu. Ein weiterer Jugendlicher soll Pfefferspray eingesetzt haben, während der dritte Jugendliche an der Tat unbeteiligt blieb.
Die Fahndung nach den Tätern blieb zunächst erfolglos. Mehrfach ging die Mordkommission mit Täterbeschreibungen und weiteren Details zum Tathergang an die Öffentlichkeit, um weitere Zeugenhinweise zu erhalten. Zuletzt wurde bekannt, dass es schon am Vortag der Messerstecherei zu einem Streit zwischen zwei der an der Auseinandersetzung Beteiligten an der Quadtstraße gekommen war.
Dann kamen die Ermittlungen zu einem Ergebnis: Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei 15-jährige und einen 13-jährigen Jungen. Einer der beiden 15-Jährigen, die nach derzeitigem Ermittlungsstand mutmaßlich die beiden Haupttäter sind, hatte sich nach Identifizierung durch die Mordkommission am 29. Juni selber bei der Polizei Mönchengladbach gestellt und seine Beteiligung an der Tat gestanden.
Die Jugendlichen haben
schon andere Delikte begangen
Die Polizei erwirkte und vollstreckte daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse bei den drei Tatverdächtigen zu Hause. Dabei wurde auch ein Messer gefunden, bei dem es sich laut Polizei mutmaßlich um die Tatwaffe handelt.
Der 15-Jährige sowie der 13-Jährige wurden im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen in die Obhut ihrer Eltern übergeben. Der andere 15-jährige Tatverdächtige befindet sich zurzeit nicht in Deutschland. Ob dies derjenige ist, der zugestochen hat, will die Mordkommission noch nicht sagen. Dies sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagt die Polizeisprecherin.
Alle drei Tatverdächtigen seien zuvor bereits durch Gewalt- und Eigentumsdelikte polizeilich in Erscheinung getreten. Ein 15-Jähriger und der 13-jährige Junge seien erst kürzlich in die Initiative „Kurve kriegen“, die sich um junge Intensivtäter kümmert, aufgenommen worden, heißt es weiter in der Erklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei. Die pädagogische Arbeit mit den beiden Jugendlichen habe sich bislang aber noch auf Erstgespräche beschränkt.
Opfer inzwischen aus
dem Krankenhaus entlassen
Wie die Polizeisprecherin sagte, kommen alle Jugendlichen aus Mönchengladbach, wohnen aber in verschiedenen Stadtteilen. Die Ermittlungen der Mordkommission zu der jeweiligen genauen Tatbeteiligung der drei Verdächtigen dauern weiter an.
Der 17-Jährige, der bei der Tat am 22. Juni durch einen Stich zunächst in Lebensgefahr schwebte, konnte am Donnerstag, nach einwöchiger stationärer Behandlung im Krankenhaus, wieder nach Hause entlassen werden.
Die Mordkommission lobte am Freitag noch einmal die Mitwirkung vieler Jugendlicher aus Wickrath, die die Ermittlungen der Polizei unterstützt haben.