Mönchengladbach Senioren können künftig E-Scooter in Gladbach mieten

Die Altenheime der Stadt Mönchengladbach errichten ein Sharing-Modell für E-Scooter. Zum Projekt gehört auch der Bau eines Übungsplatzes.

Ulrich Jansen von der Sozial-Holding zeigt, was ein E-Scooter kann.

Foto: Sascha Rixkens

Vorsichtig bewegt sich Barbara Faßbender mit ihrem Rollator auf eine Rampe zu, die über eine quer liegenden Kabelbrücke führt. Dieses kleine Hindernis ist für Menschen mit Rollator nur mit Problemen zu überwinden. Dank der Mini-Rampe rollt die 90-Jährige locker rüber. „Schön!“, ruft sie Sozial-Holding-Geschäftsführer Helmut Wallrafen zu. Dank ihres Rollators kann sich Barbara Faßbender gut im Umkreis des neuen Altenheims in Hardterbroich bewegen. Aber was ist, wenn sie zu einem Schaufensterbummel zur Hindenburgstraße wollte? Oder in eine Ausstellung im Schloss Rheydt? Ohne Betreuung und vor allem ohne Transport-Fahrzeug ist das kaum zu schaffen. Dabei gibt es ein Hilfsmittel, das ältere und beim Gehen eingeschränkte Menschen immer mehr schätzen lernen: Sie rollen auf vier Rädern mit E-Scootern durch die Gegend. Das Problem: Diese Geräte sind teuer, ihre Bedienung erschließt sich nicht sofort. Und vor allem: Wie bewegt man sich damit im Verkehr? Braucht man dafür einen Führerschein?

Stiftung Wohlfahrtspflege fördert das Projekt mit 700 000 Euro

Diese Fragen will ein Projekt beantworten, das richtungweisend werden kann: Die Altenheime der Stadt Mönchengladbach GmbH, eine Tochter der Sozial-Holding, baut ein Sharing-Modell für E-Scooter in Hardterbroich auf. Zehn Fahrzeuge werden angeschafft, dazu gibt es Scooter-Garagen mit Ladestationen an fünf Standorten. Mit 700 000 Euro fördert die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW dieses Projekt. Ziel ist es, in drei Jahren ein Mobilitätsnetzwerk für ältere und körperlich eingeschränkte Menschen aufzubauen. Damit die Initiative erfolgreich wird, baut die Sozial-Holding in Hardterbroich auf rund 1800 Quadratmetern einen E-Scooter-Parcours. Der funktioniert dann wie ein Verkehrsübungsplatz für Fahranfänger: Unerfahrene E-Scooter-Fahrer können hier üben und sich auf die Bedingungen einstellen, die sie im Verkehr erwarten. Ein E-Scooter-Führerschein kann ebenfalls erworben werden, der dann dazu berechtigt, die für das Projekt bereitgestellten Fahrzeuge an den fünf Standorten zu nutzen. „Wir bauen alles ein, was im normalen Umfeld auftauchen kann: Waldboden, sandige Flächen, Kopfsteinpflaster, Steigungen, Senkungen, enge Wege, sagt Susanne Wallrafen, Leiterin des Projekts Urban Life + bei der Sozial Holding.

(web)