NRW Rennbahn bleibt vorerst: Ein Jahr länger traben

Neuwerk · Es dauert länger als geplant, bis die Rennbahn einem Gewerbegebiet weichen muss.

Das Ende der Trabrennbahn an der Niersbrücke verschiebt sich um mindestens ein Jahr. Die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG hat den Pachtvertrag mit dem Trabrennverein bis Ende 2022 verlängert. Eigentlich war die Vereinbarung bereits zu Ende 2021 gekündigt worden, weil das 140 000-Quadratmeter- Areal herhalten soll für neue Gewerbeansiedlungen, die den benachbarten Flughafen stützen. Aber es ist schon jetzt klar, dass das Gelände nicht vor 2023 dafür benötigt wird. „Wir brauchen die Flächen vorher nicht, und deshalb spricht nichts dagegen, dass die Trabrennbahn vorläufig weiter für den Pferdesport genutzt wird“, sagt EWMG-Chef Ulrich Schückhaus.

Es wird noch Jahre dauern, bis die Fläche für Gewerbe vermarktet werden kann, denn es gibt keinen Bebauungsplan. Zunächst muss also Baurecht geschaffen werden, und das dafür nötige Bauleitplanverfahren hat noch nicht begonnen. „Wir sind in Vorbereitung“, sagt Schückhaus.

Als die EWMG den Pachtvertrag 2019 zum 31. Dezember 2021 kündigte, ging die Stadttochter davon aus, dass ab 2022 gebaut werden könnte. „Stand heute brauchen wir das Gelände im Jahr 2023“, so Schückhaus. Entstehen soll ein Gewerbekomplex mit Büros und Hallen für flugaffine Unternehmen.

Elmar Eßer, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Rheinischen Trabrennsports, wird in einer EWMG-Mitteilung zitiert: „Wir sind froh, dass wir die Tradition fortsetzen und auf Deutschlands ältester Trabrennbahn noch ein Jahr länger Pferderennen stattfinden können.“

2019 war der Widerstand gegen die Kündigung groß. Der Verein hatte erst ein Jahr zuvor das Geläuf für 150 000 Euro erneuert.

Ob die Kündigungsabsicht da schon bekannt war, darüber gab es widersprüchliche Angaben.

Unstrittig ist dagegen, dass das Gelände nach der Insolvenz des Rheinischen Rennvereins 2005 dem Nachfolgeverein mietfrei überlassen wurde mit dem Hinweis, dass das Gelände für gewerbliche Zwecke beziehungsweise dem Ausbau des Flughafens überlassen werden solle.