Mord in Rheydt: Polizei identifiziert Mordopfer
Die 47-Jährige wurde wohl schon vor zwei Wochen umgebracht. Der mutmaßliche Täter ist weiterhin flüchtig.
Die Frau, die am vergangenen Freitag tot in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Hohlstraße gefunden wurde, ist höchstwahrscheinlich identifiziert. Es soll sich um die 47-jährige Mönchengladbacherin Nicole M. handeln. Sie starb nach bisherigen Ermittlungsstand bereits vor zwei Wochen, die lange Liegezeit habe die Identifikation deutlich erschwert, teilte die Polizei am Wochenende mit. Niemand hatte Nicole M. als vermisst gemeldet. Und offenbar ahnten auch Mitbewohner in dem Haus nichts von der grausigen Tat und der Leiche. „Bei uns hat deshalb niemand angerufen. Vielleicht hat das aber auch mit der Auffindesituation der Toten zu tun“, sagt Polizeisprecherin Cornelia Weber.
Viele Anrufe soll es hingegen zur Öffentlichkeitsfahndung nach dem dringend Tatverdächtigen gegeben haben. „Eine heiße Spur ist leider noch nicht dabei“, teilt die Polizeisprecherin mit. Allen Hinweisen werde nun nachgegangen. Bei dem gesuchten Tatverdächtigen handelt es sich um Ahmed S., einen Asylbewerber, der in Deutschland angab, aus Israel zu stammen. In einer anderen Nation wurde er mit dem Namen Jamal A. und dem Herkunftsland Marokko registriert. Ob sich der Mann wieder ins Ausland absetzte, ist nicht bekannt.
Ahmed S., der in Deutschland eine Duldung bis Mai 2017 hat, lebte in der Wohnung an der Hohlstraße, in der die Tote gefunden wurde. Von wem diese entdeckt wurde, möchte die Polizei nicht sagen. Vermutlich war es aber der Hausmeister, der die von der Stadt zugewiesene Wohnung kontrollieren wollte. Ahmed S. ist in Mönchengladbach polizeibekannt, mit welchen Delikten er auffiel, ob es in der Wohnung schon vorher Gewaltübergriffe gab, will die Polizei ebenfalls noch nicht bekannt geben.
Unbeantwortet bleibt auch die Frage, in welcher Beziehung die Tote zu Ahmed S. stand. „Wir sind zwar bei den Ermittlungen im persönlichen Umfeld der Frau schon weiter gekommen. Aber aus Rücksicht auf Angehörige wollen wir nicht alles preisgeben“, erklärt die Polizeisprecherin.
Die Obduktion der Leiche bestätigte den Anfangsverdacht der Ermittler: Nicole M. starb eines gewaltsamen Todes. Die Polizei spricht von Einwirkungen gegen den Kopf und den Hals der Frau. Es sollen nun weitere histologische Untersuchungen, also eine mikroskopische Analyse von Gewebezellen, folgen, die aber eine längere Zeit in Anspruch nehmen würden.
Nach der Identifizierung der Toten hat auch die 15-köpfige Mordkommission unter Chefermittler Ingo Thiel einen Namen bekommen: MK „Nico“.
Für die Mordkommission sind weiterhin Angaben von Zeugen, vor allem zu folgenden Fragen, von enormer Bedeutung: Wer hat den Tatverdächtigen innerhalb der letzten 14 Tage gesehen, Verhaltensänderungen an ihm festgestellt oder kann Angaben zu seinem Aufenthalt innerhalb dieses Zeitraumes machen? Sachdienliche Hinweise bitte an die „MK Nico“ unter der Rufnummer 02161/290.