Mülforter Straße wird saniert - aber nur teilweise
Während zwei Teilstücke eine neue Decke erhalten, bleibt der Rest holprig.
Mönchengladbach. Anwohner der Mülforter Straße sind erstaunt: Endlich bekommt die marode Fahrbahn eine neue Decke, doch nur auf zwei Teilstücken: von der Giesenkirchener Straße 268 bis zur Mülforter Straße 203 und auf der Mülforter Straße zwischen Urbanstraße und Schloss-Dyck-Straße. Dazwischen bleibt die Straße eine Holperpiste. Warum zwischen Mülforter Straße 203 und Urbanstraße nicht saniert wird, ist den Anliegern ein Rätsel. Denn auf diesem Teilstück gebe mindestens genauso viele Schäden, wie rechts und links im weiteren Straßenverlauf. Außerdem, so meinen die Anwohner, wäre eine Sanierung „in einem Rutsch“ doch viel wirtschaftlicher.
Als sie die Bauarbeiter fragten, warum denn ausgerechnet ihr Streckenabschnitt unsaniert bliebe, bekamen sie zur Antwort: „Das ist nicht vorgesehen, dafür hat die Stadt kein Geld.“ Eine Nachfrage bei der Stadt, ob denn abzusehen sei, wann ein neuer Deckenbelag zwischen Mülforter Straße 203 und Einmündung Urbanstraße komme, ergab: Jetzt könne man darüber noch nichts sagen.
„Wir sind gerade dabei eine neue Prioritätenliste aufzustellen“, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. Bei der Stadtverwaltung gibt es zwei Datenbanken zum Straßenzustand. In einer werden die Schlaglöcher registriert. Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht würden 200 bis 300 Schäden pro Woche auf Straßen und Radwegen abgearbeitet, berichtet Speen. Insgesamt stehen im Haushalt in diesem Jahr dafür 890 000 Euro zur Verfügung.
In der zweiten Datenbank wird der Zustand der 1900 Straßenzüge auf einer Gesamtlänge von 950 Kilometern erfasst. Alle drei Jahre wird laut Stadtsprecher eine neue Prioritäteliste mit den Straßenabschnitten erstellt, die am dringendsten saniert werden müssen. In der letzten Liste waren zwei Teilstücke der Mülforter Straße aufgelistet, das Zwischenstück aber nicht. „Wir hätten auch lieber den gesamten Straßenzug saniert“, sagt Speen. Aber das sei aus dem vorgegebenen Etat nicht zu machen.
1,2 Millionen Euro gibt die Stadt in diesem Jahr für den Straßenerhalt aus, 500 000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Für den Lückenschluss auf der Mülforter Straße reichte es nicht. So bleibt’s für Autofahrer erst einmal bei folgender Situation: erst „hui“, dann „pfui“, dann wieder „hui“.