Museum und Stadt sollen besser verbunden werden
Verschiedene Varianten sind im Gespräch, wie das Umfeld des Museums aufgewertet werden kann.
Mönchengladbach. Johannes Cladders und Hans Hollein würden sich freuen. Die Idee des 2009 verstorbenen Museumsleiters und des Museumsarchitekten, der kürzlich gestorben ist, das Museum Abteiberg enger mit der Stadt zu verbinden, ist nicht verloren gegangen.
Der markante Museumsbau mit seiner unverwechselbaren Sammlung soll näher an die Hindenburgstraße gerückt werden — im übertragenen Sinne. Zwei Varianten stehen schon seit einiger Zeit zur Diskussion. Die erste wäre relativ leicht zu realisieren. Das Hotel Oberstadt gehört seit mehr als einem Jahr der Stadt. Nur noch das Erdgeschoss ist vermietet, die übrigen Etagen stehen seit Jahren leer.
„Wir können uns gut vorstellen, die Immobilie einzureißen und so einen Durchgang über die bereits vorhandene Brücke zur Plattenebene des Museums Abteiberg zu schaffen“, sagt Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der der Mönchengladbacher Entwicklungsgesellschaft (EWMG).
Noch mehr würde ihm die Variante zwei gefallen. Um die zu realisieren, müsste die Stadt mindestens eine weitere Immobilie neben dem Hotel Oberstadt erwerben. „Dann hätten wir wesentlich größere Möglichkeiten, an dieser Stelle städtebaulich etwas komplett Neues entstehen zu lassen.“
Die Anbindung des Hollein-Hauses an die Haupteinkaufsstraße wäre nicht nur im Sinne der Museums-Erfinder Cladders und Hollein, sondern auch im Interesse der Bezirksvertretung Nord und des Arbeitskreises Oberstadt. Die kommunalen Politiker wünschen sich einen „Kümmerer“ für das Museumsviertel, wie sie den Bereich zwischen dem Einkaufszentrum Minto und dem Alten Markt entlang der Hindenburgstraße nennen.
Und der Arbeitskreis, bestehend aus Einzelhändlern, Politikern und dem Citymanagement, ist dabei eine neue Identität für die Oberstadt zu entwickeln. Denn einen Großteil der zusätzlichen Kunden, die vom neuen Einkaufszentrum Minto in die Stadt gelockt werden, soll auch auf die Oberstadt aufmerksam gemacht werden.
Museumsleiterin Susanne Titz verfolgt die Diskussionen und Vorgänge sehr genau. „Wenn es soweit ist, dass die Planungen konkret angegangen werden, bringen wir uns gern ein“, sagt sie. „Wir freuen uns über alle positiven Entwicklungen, die sich ergeben.“ Dazu würde auch gehören, dass der Plan von Architekt Dr. Burkhard Schrammen, auf dem Gelände zwischen Abtei- und Krichelstraße einen modernen Wohnkomplex zu bauen, bald umgesetzt werden könnte.
„Ich gehe davon aus, dass wir im Mai 2015 auf die Baustelle gehen werden“, sagt der Architekt. Dann müsse zunächst das alte Jugendheim abgerissen werden, um anschließend auf dem schmalen Hanggrundstück ein modernes Haus zu errichten. Ein Café mit Außengastronomie zum Museum Abteiberg hin soll als kommunikativer Ort den gesamten Komplex zwischen Hindenburgstraße, Citykirche und Museum Abteiberg deutlich aufwerten.