Nager mit seidigem Fell
Von ihrer besten Seite zeigten sich die 220 kuscheligen Kaninchen auf der Ausstellung der Gladbacher Züchter in Giesenkirchen.
Mönchengladbach. 220 kleine Kaninchennasen waren am Wochenende in Giesenkirchen zu sehen. Der Kreisverband der Rassekaninchenzüchter Mönchengladbachs hatte in die Halle der Reitanlage Barthelmes geladen. Züchter aus neun angeschlossenen Vereinen zeigten den hoffnungsfrohen Nachwuchs der kleinen Nager mit dem seidig weichen Fell.
Dass es bei vielen Exemplaren unterschiedliche Farben gibt, erkennt jedes Kind. Die einen sind schwarz, andere weiß, manche vorne schwarz, in der Mitte weiß und hinten wieder schwarz. „Holländer“, erklärt Elisabeth Engels.
Die dunkelbraunen sind Havanna-Kaninchen, die mit Schachbrett-gemusterten Fell sind „Japaner“. „Sehr schwierig zu züchten“, sagt Elisabeth Engels, die selbst deutsche Klein-Widder in der Farbe Weiß züchtet und damit als drittbeste Züchterin der Schau ausgezeichnet wurde.
Ihre Häschen haben Schlapp- öhrchen und einen „blockartigen Kopf“, wie es im Standard steht, in dem die Zuchtziele festgelegt sind. Dem müssen die Tiere möglichst nahe kommen, eine Kommission aus vier Kaninchen-Kennern vergibt Noten. Und dass ein Tier 19 Punkte für sein Fell bekommt und ein anderes nur 18,5, das ist für uneingeweihte Besucher nicht nachzuvollziehen, auch wenn ein Kärtchen am Stall Auskunft über die Bewertung gibt.
Die 28-jährige Elisabeth Engels ist angehende Medizinerin und kam über ihren Mann zur Kaninchenzucht. Ihr Schwiegervater Edi Engels züchtet „Russen“, ihr Mann, Edwin — Leiter der Zuchtschau — hat gemeinsam mit seinem Bruder Markus eine Zuchtgemeinschaft für „Japaner“, „Havanna“ und „Holländer“. „Unsere Zuchtanlage hat 150 Ställe“, sagt Elisabeth Engels. Jeden Morgen dauert die Fütterung der Tiere rund 1,5 Stunden. „Wenn ich schon die Arbeit mitmache, konnte ich auch selbst anfangen zu züchten“ sagt sie.
Sie entschied sich für die weißen Klein-Widder und die Farbenzwerge, die ein leicht gelbliches Fell haben mit rauchbraun umrandeten Augen, Ohren, Pfoten und Blume — wie das Schwänzchen bei den Kaninchen fachgerecht heißt. „Damit wurde ich zunächst belächelt“, sagt sie. Bis sie damit im Jahr 2007 deutsche Meisterin wurde.