Natur: Wald wächst um 17 Prozent

Eine Inventur der besonderen Art: Bäume zählen und messen. Das Ergebnis: Es gibt mehr Flächen und Stämme voller Saft.

Mönchengladbach. Den dicksten Stamm in den städtischen Wäldern hat die Kaisereiche in der Bungt mit 1,52 Metern Durchmesser. Auch das ist ein Ergebnis einer Inventur der besonderen Art im kommunalen Forst. Demnach sind die Gladbacher Waldflächen in den vergangenen 15 Jahren um 17 Prozent gewachsen, um 170 auf 1005 Hektar.

Die zusätzlichen Gebiete sind u.a. Kompensationsflächen, also Areale, die ökologisch gestaltet wurden als Ausgleich für Eingriffe in die Natur bei Neubauten aller Art. Viel Wald, der hinzukam, liegt rund ums Borussenstadion.

"Weitere neue Flächen gibt es im Buchholzer Wald nördlich des Schlossbads, am Geistenbecker Ring, in Güdderath entlang der Bahnlinie und am Eierberg in Odenkirchen", zählt Michael Wießner vom Landesbetrieb Holz und Wald NRW auf, der alle 15Jahre auch die Stämme messen lässt.

Bei der Inventur zeigte sich so auch, dass ein Großteil der Bäume im städtischen Wald voller Saft und Kraft sind. Denn die meisten sind im Alter zwischen 20 und 80 Jahren.

"Das ist das Alter, in dem Bäume das meiste Holz zulegen, also sozusagen ihre Sturm- und Drangzeit", sagt Wießner. Durch ihr Wachstum und die zunehmenden Flächen ist die Menge des Holzes vom 83000 Kubikmetern im Jahr 1995 auf 106000 Kubikmeter angestiegen.

In den kommenden zehn Jahren soll zum Erhalt des Waldes der Schwerpunkt der Pflege auf jungen Bäumen um die 20 bis 25 Jahre liegen. Das betrifft hundert Hektar. Und die letzten Pappeln sollen durch Esche, Ahorn und Vogelkirsche ersetzt werden. Ansonsten ist der Baumbestand schon jetzt außergewöhnlich reich - mit 40 Arten.