Neubau: Ilse-Lommel-Haus eröffnet

Mit dem Nachlass der Verstorbenen wurde der Neubau des Sozialpädiatrischen Zentrums realisiert.

Mönchengladbach. Ilse Lommels Engagement ist nicht hoch genug zu würdigen. Sie stammte aus einer Mönchengladbacher Kaufmannsfamilie und hinterließ der Stadt nach ihrem Tod im Jahr 2007 810 000 Euro, die der Krankenpflege der Stadt zugute kommen sollten.

Mit diesem Geld wurden die Städtischen Kliniken Rheydt um ein Gebäude für das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ)erweitert. „So ein Gebäude wird nicht gefördert, weil hier ambulante Dienste geleistet werden, das hätten wir ohne Ilse Lommels Erbschaft nie bauen können“, sagt Geschäftsführer Horst Imdahl.

Im Lommel-Haus finden sieben neue Mitarbeiter Platz, darunter drei Psychologen und eine Kinderärztin. Die Wartezeiten für Eltern, die Entwicklungsverzögerungen ihres Kindes untersuchen lassen wollen, werden sich also künftig verkürzen.

„Als ich 2007 hier anfing, kamen 1200 Kinder im Jahr“, sagt Robert Meisen, Kinder-Neurologe und leitender Arzt des SPZ. Inzwischen sind es fast 3000. „Wir haben allein eine Ärztin, die sich fast ausschließlich darum kümmert festzustellen, woher Behinderungen im Bewegungsablauf rühren“, sagt Meisen.

Weitere Schwerpunkte sind Fettleibigkeit und die Behandlung so genannter Schreikinder, die sich fast nicht beruhigen lassen, sowie Kopfschmerzen. „Da ist es sehr angenehm, dass wir die Geräte der Klinik mit nutzen können“, weist Meisen auf einen Synergieeffekt hin, der die Angliederung der Ambulanz an die Kinderklinik des „Eli“ sinnvoll erscheinen lässt. Vermutet man Stoffwechseldefekte, erfolgt von hier aus kurzfristig eine stationäre Aufnahme zur Untersuchung.

Nach der Diagnose wird im SPZ ein Therapieplan erstellt, nach dem meist ambulante Therapeuten vorgehen. „Die Erfolgskontrolle kann dann wieder bei uns erfolgen“, so Meisen. „In vielen Fällen ist es sinnvoll, die ganze Familie miteinzubeziehen.“ Das trifft besonders auf Kinder zu, die durch Scheidung und Trennung der Eltern belastet sind. Auch darum wird sich das SPZ kümmern.