Neue Grippe: Stadtarzt kritisiert impfmüde Ärzte
Stadtarzt kritisiert das Verhalten von Personen, die in medizinischen Berufen tätig sind.
Der Mediziner Klaus Laumen ist bei der Stadt Leiter der Abteilung Gesundheitsschutz. Und in dieser Eigenschaft hat er beim Thema Schweinegrippe das Verhalten nicht weniger "Gesundheitsberufler" kritisiert. Hier sei die Bereitschaft, sich piksen zu lassen, gering. "Ein Arzt, der ein ,stiller Ausscheider’ ist, d.h., bei dem die Krankheit nicht zum Ausbruch kommt, kann seine Patienten anstecken", betonte Laumen im Stadt-Gesundheitsausschuss.
Gleichzeitig appelliert er an Ärzte wie an medizinisches Personal usw., sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein.
Sorgen bereitet dem Stadtarzt zudem die "zunehmende Verbreitung der neuen Grippe unter den 0- bis Vier-Jährigen. Dabei verlor er kein Wort über mögliche Risiken als Folge der Impfung.
Die Politiker im Stadtratsgremium ließen sich über die aktuelle Entwicklung der Schweinegrippe informieren. Demnach haben sich in dieser Woche 100 Menschen angesteckt. Aktuell seien etwa 450 Gladbacher erkrankt, Tendenz steigend. So melden auch Schulen weitere Fälle.
Bisher wurden 19150 Dosen Impfstoff ausgeliefert, 11262 Menschen wurden geimpft. Unter Berücksichtigung der beim Stadtgesundheitsamt eingetragenen Impftermine und ausgelieferter Ampullen an Arztpraxen stehe die Schutzimpfung weiterer gut 12000 Personen an.
Mittlerweile werde die "Grippe-Hotline" (MG 25-6666, erreichbar nur während der Dienstzeit des Gesundheitsamtes!) nicht mehr so häufig angewählt. In der heißen Phase liefen hier mehr als 800 Anrufe/Tag auf. Gestern Vormittag waren es gerade mal 50.
Nicht nur Laumen geht davon aus, dass nunmehr mehr niedergelassene Ärzte mit Schutzimpfungen für ihre Patienten begonnen haben.
Am vergangenen Sonntag starb im Kamillianer-Krankenhaus des Maria Hilf eine 48-jährige Mutter an den Folgen der Schweinegrippe. Allerdings war die verheiratete Frau seit geraumer Zeit chronisch krank. ba.-/rie