Neue Wege im Vereinssport gehen
Der Stadtsportbund hat seine Vereine nach ihren Wünschen für die Zukunft gefragt.
Mönchengladbach. Die Gladbacher Vereine müssen enger zusammenrücken, wenn sie eine Zukunft haben wollen. Fusionen oder Kooperationen wären dafür denkbare Werkzeuge. „Leider nutzen die meisten Vereine unsere Beratungsangebote nicht, wenn sie Fragen haben“, sagt Stefan Lamertz, Geschäftsführer des Gladbacher Stadtsportbundes (SSB). Offensichtlich denken viele Vorstände in den Traditionen ihrer Vereine und wollen diese nicht aufgeben.
Der Stadtsportbund will ihnen helfen, neue Wege zu gehen. In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund hat er die 208 Vereine online nach ihren Wünschen gefragt. 52 Vereine füllten den Fragebogen aus. Das entspricht einem Anteil von 25 Prozent. Damit sei die Umfrage repräsentativ, sagt der stellvertretende Vorsitzende des SSB, Wolfgang Rombey. „Wir wollen uns als Dienstleister für die Vereine profilieren und deshalb stärker mit ihnen ins Gespräch kommen. Das ist aber ein langer Weg“, sagt er.
Wichtig ist dabei auch die Zusammenarbeit mit der Sportverwaltung der Stadt. Die SSB-Verantwortlichen wünschen sich, dass ein gemeinsames Konzept entwickelt wird, um die Vereinsarbeit nach vorne zu bringen. Rombey glaubt, dass auch die Älteren noch mehr in die Vorstandsarbeit der Vereine eingebunden werden könnten. „Die 30- bis 50-Jährigen sind doch durch Familie und Beruf so belastet, dass sie dafür gar keine Zeit haben“, sagt Rombey. Das bestätigt die Befragung. Sie ergab, dass bereits jetzt 70 Prozent der Geschäftsführer und Vorsitzenden zwischen 50 und 70 Jahre alt sind.
Großen Bedarf gibt es ebenfalls bei den Sportangeboten in den Offenen Ganztagsschulen. 81 Prozent der Vereine wünschen sich dabei Hilfe, aber nur 54 Prozent sind mit den Leistungen des SSB in diesem Bereich zufrieden. Der will sich Unterstützung bei der Stadt holen. Gewünscht wird ein Vertrag, der vorsieht, dass die Stadt den SSB bei der Ausbildung von Übungsleitern, aber auch bei neuen Angeboten finanziell unterstützt.
Die Ergebnisse der Befragung sollen die Basis für die Arbeitsgruppe „Agenda 2020“ sein, die nach den Sommerferien ihre Arbeit aufnehmen wird. Bisher acht Vereine haben sich bereit erklärt, dabei mitzumachen.