Neuwerk: „Halbe Polizei“ zieht in Neubau
Der Stadtrat wird jetzt den Bebauungsplan für das 35 Millionen Euro teure Vorhaben absegnen.
Mönchengladbach/Neuwerk. Beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW in Duisburg läuft alles etwas langsamer. Auf die Frage, wann denn nun mit dem Bau des neuen Polizeipräsidiums (PP) auf dem Noch-Acker an der Krefelder Straße gegenüber BMW Kirsch begonnen wird, wiederholt BLB-Pressesprecherin Erika Böttcher eher Unverbindliches. Zuletzt war davon die Rede, dass die Handwerker im Herbst 2011 anrücken werden.
Zur Erinnerung: Mit dem Bau des PP sollte bereits vor Monaten begonnen werden. Dass es zu diesen Verzögerungen kommt, hängt auch mit dem BLB zusammen, den in der Sache keine Eile treibt und der sich in Sachen PP kaum in die Karten schauen lässt.
Fest steht: Mittlerweile haben für das rund 35 Millionen Euro teure Vorhaben zuständige BLB-Vertreter und die Stadt einen städtebaulichen Vertrag unterschrieben. Er beinhaltet einen "grünen Ausgleich" dafür, dass der NRW-Betrieb auf dem rund 52.000 Quadratmeter großen Areal baut und damit viel Fläche versiegelt. Konkret: Im Stadtgebiet muss als Ersatz aufgeforstet werden.
In der Stadtratssitzung am 10. November könnte die Politik den Bebauungsplan "PP" verabschieden und damit den Weg ebnen für das Millionen-Projekt.
Für das eigentliche Präsidium an der Ecke Dammer-/Krefelder Straße sind rund 23.000 Quadratmeter vorgesehen. Der Rest der Fläche bis Willicher Damm stehe für "Gewerbeansiedlungen" zur Verfügung. Auch hierzu sagt der BLB nichts Konkretes.
Zurück zum PP. Hier sind zwei Bauabschnitte geplant. Mit dem ersten drei- bis viergeschossigen Bau soll es im nächsten Jahr losgehen. Nach den jetzigen Plänen werden nach der Fertigstellung "Oktober 2013" hier Polizei-Hundertschaft und technische Einrichtungen wie Werkstatt, Wache usw. unterkommen.
Wann Abschnitt 2 hochgezogen wird, steht offenbar in den Sternen und hängt mit anhaltenden Spekulationen über eine größere Lösung einer Polizeibehörde Niederrhein mit Gladbach, Krefeld und dem Kreis Viersen zusammen. Gladbach würde hier eine bedeutende Rolle spielen und PP bleiben, heißt es.
Folglich bleiben viele Mitarbeiter erst einmal im alten Präsidium an der Theodor-Heuss-Straße. Auch die Führungsebene der Polizisten. Auf Dauer will der BLB die frühere Kaserne aufgeben. Denn Experten sagen, dass hier mittlerweile ein Sanierungsbedarf von rund 13 Millionen Euro aufgelaufen ist.
Polizeisprecher Peter Spiertz sagt, dass durch den Neubau keine der bisherigen Wachen aufgegeben würden, auch die zahlreichen Bezirksbeamten vor Ort blieben da, wo sie sind. Anlaufstellen sind derzeit in Rheydt, an der Theodor-Heuss-Straße (altes PP) und in der Altstadt.
Die Altstadt-Wache soll vielmehr ausgebaut werden. Ein Umzug der Hauptwache Rheydt, Vierhausstraße, in das geplante größere Neubau-/Sanierungsprojekt "Alte Post" an der Odenkirchener Straße ist wahrscheinlich. Darüber gebe es Gespräche.