NRW-Mittel: Land fördert Zentrum wieder
Nach zwei Jahren soll die Beratung von Arbeitslosen wieder mit Geld aus Düsseldorf unterstützt werden.
Mönchengladbach. Zwei Jahre ist es her, dass das Land Nordrhein-Westfalen zum letzten Mal Geld an das Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach überwies. Die Einrichtung an der Lüpertzender Straße, die Menschen ohne Job berät und u.a. mit einem preiswerten Mittagstisch unterstützt, hatte diesen Tag lange gefürchtet und Monate um seine Existenz gebangt.
Damals sprang die Arge finanziell ein und übernahm die 65000 Euro, die sonst auf dem Konto gefehlt hätten. Doch auch diese Unterstützung drohte jetzt wegzufallen.
Denn die Arge sollte aus der Förderung aussteigen. Bei dieser Arbeitsgemeinschaft der Stadt und der Agentur für Arbeit, die für die Anträge, die unter anderem für die Berechnung und eventuelle Bewilligung der Grundsicherung von Hartz-IV-Empfängern zuständig ist, hatte die Agentur für Arbeit Druck gemacht. Nach ihrem Willen sollte die Förderung auf jeden Fall zum 31. Dezember dieses Jahres wegfallen.
Das wird diesmal aber kein großes Zittern bei Mitarbeitern und Kunden des Arbeitslosenzentrums auslösen. Nach WZ-Informationen will die neue Landesregierung unter der SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im kommenden Jahr wieder in die Förderung der Arbeitslosenzentren und -beratungsstellen einsteigen.
Der Leiter des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach, Karl Sasserath, bestätigte auf Anfrage der Westdeutschen Zeitung entsprechende Signale aus Düsseldorf. Aus "verschiedenen Quellen" habe er bereits von diesen Plänen gehört. Er freut sich über die Unterstützung des Landes, die er "immer wieder eingefordert" habe.
Der Jahresetat der Einrichtung, die es seit 1982 gibt, liegt bei 260000 Euro im Jahr. Außer den 65000 Euro von der Arge kam noch einmal die gleiche Summe von der Stadt. Bei der verbleibenden Lücke unerstützen Stiftungen, Unternehmen und Privatspender die Arbeit (siehe Kasten).
In diesem Jahr gab es bereits 2500 Beratungskontakte, berichtet Sasserath. Beim Mittagstisch liegt die Zahl derzeit bei bereits 9000 Essen. "Da sind wir auf einem beständig hohen Niveau, mit dem wir gut ausgelastet sind."
Für die Stadt und ihren desolaten Haushalt sind die Signale aus Düsseldorf ebenfalls eine gute Nachricht. Denn sie hätte im allerschlimmsten Fall einspringen sollen, wenn die Arge abspringt. Entsprechendes beschloss der Stadtrat in seiner vergangenen Sitzung aufgrund eines FDP-Antrags. Die Stadt übernahm so eine Art Ausfallbürgschaft, falls es auch 2011 keine Mittel vom Land gegeben hätte.
Nun wird die schwer überschuldete Stadt diese 65000 Euro nicht zahlen müssen.