Fitness-Lauf: Schnell wie die Feuerwehr
Wettkampf: Bei den Deutschen Meisterschaften in Hardt konnten sich die Sieger mit ihren Zeiten mehr als sehen lassen.
Mönchengladbach. Die Arme in die Luft gestreckt, ein Siegerlächeln im Gesicht, läuft Julian Flügel leichtfüßig über die Zielgerade: "So habe ich mir das vorgestellt", sagt der frischgebackene Deutsche Meister im Feuerwehrlauf über zehn Kilometer noch etwas atemlos.
Seine Siegerzeit von 30 Minuten und elf Sekunden hatte der 24-Jährige bereits vor dem Laufantritt für "machbar" gehalten: "Ich will den aktuellen Streckenrekord knacken", lautete vorab das Ziel des Leistungssportlers, der für die Freiwillige Feuerwehr (FF) Hofbieber um den Titel des schnellsten Feuerwehrmanns aus Deutschland antrat.
Julian Flügel lief in Mönchengladbach nicht nur den Feuerwehrmännern Tobias Dreier (2.Platz) von der Freiwilligen Feuerwehr Herford und Martin Brieden (3. Platz) von der Berufsfeuerwehr Krefeld davon, sondern brach auch den bisherigen Rekord von 31 Minuten und 35 Sekunden. Zeiten wie diese oder die der Kirchenerin Verena Dreier, der mit 37:52 Minuten schnellsten Feuerwehrfrau, können sich mit denen der deutschen Leichtathletikspitze messen.
Über 250 Feuerwehrleute und zahlreiche Vereinssportler waren bei optimalen Laufbedingungen am Samstag rund um die Gesamtschule Hardt auf den Beinen. Wem die zehn Kilometer zu anstrengend waren, der startete beim Fünf-Kilometer-Fitnesslauf für Feuerwehrlauf-Anfänger.
Außerdem traten 50 Leichtathleten zum Halbmarathon über 21,1 Kilometer an. Die Gladbacherin Silke Optekamp nutzte die Strecke als Trainingslauf und Vorbereitung auf den Frankfurt-Marathon. Unter einer Stunde und 23 Minuten wollte sie bleiben: "Das ist schon zügig für eine Frau", sagte die Läuferin lachend, die schließlich mit 1:22:25 die Schnellste in ihrer Alterklasse der Überdreißigjährigen wurde.
Nicht alle hatten ehrgeizige Ziele. Nur zum Spaß liefen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Mainz mit: "Es ist das erste Mal", erzählte Peter Malm, der mit den Kameraden nach zehn Kilometern im Mittelfeld gemächlich ins Ziel trabte. Dabei sein war auch alles für Frank Goerke. Der Lauf in Hardt war für den Kaarster "eine alte Liebe" und "vielleicht einer meiner letzten". Der 64-Jährige wollte "nur ankommen" und war "sehr zufrieden", als ihm das gelang.