Pflegestätte: „Wiesenzwerge“ ziehen ein
An der Friedensstraße gibt es eine neue Großtagespflegestätte. Bis zu neun Kinder können dort künftig Platz finden.
Mönchengladbach. Hanna quietscht vergnügt. Frieda stopft souverän alles in den kleinen Spielzeug-Herd, was sie finden kann. Die Aufschrift „Niedlich, aber cool“ auf ihrem Sweatshirt ist Programm.
Dabei sind die beiden Einjährigen noch zum Eingewöhnen in der Betreuung: „Am Anfang bleiben die Kinder lediglich für eine Stunde am Tag“, erzählt Renate Thomas. Sie arbeitet neben Sarah Köntges als qualifizierte Kindertagespflegerin in der ersten „Lena-Gruppe“, die in städtischer Hand ist.
Die Großtagespflegestelle „Wiesenzwerge“ ist in einer Wohnung an der Friedensstraße eingezogen und nimmt offiziell Anfang März ihre Arbeit auf. Die Einrichtung arbeitet in enger Kooperation mit der benachbarten städtischen Kindertagesstätte Hosterweg: „Die Lage mit unmittelbarem Zugang zur Kita ist optimal“, sagte Jugend- und Sozialdezernent Michael Schmitz bei der Eröffnung.
„Die Kinder bleiben in ihrem geschützten Bereich und können gleichzeitig am Gruppenleben teilnehmen“, führte Schmitz weiter aus. Durch den Austausch mit der Kita seien auf absehbare Zeit auch fachliche Begleitung und garantierte Betreuungszeiten gesichert.
„Lena“ ist ein in Mönchengladbach entwickeltes Modell, das Betreuungsplätze für maximal neun Kinder unter drei Jahren schafft. Die Nachfrage bei den Eltern ist groß: „Wir könnten jeden Platz doppelt belegen“, berichtet Angelika Holz, Fachbereichsleiterin Kindertagespflege.
An der Olefstraße hatte ein freier Träger im Dezember die erste „Lena“-Gruppe eröffnet. Insgesamt 30 davon soll es bis August 2013 geben, um so die Lücke bei der U 3-Betreuung zu schließen.
Neun Gruppen sind zurzeit in Planung. In den nächsten drei Monaten könnten bis zu sechs Neueröffnungen anstehen. Das Modell sei „sehr kostengünstig“, sagte der Sozialdezernent. 15 000 Euro an Landesfördermitteln sind in den Umbau der Wohnung geflossen.
Um ein flächendeckendes Angebot sichern zu können, sucht die Stadt dringend weitere Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit Erdgeschosslage und in Kindergartennähe. Besonderer Bedarf besteht in Giesenkirchen, Odenkirchen, Volksgarten, Stadtmitte und Rheydt-West. Ansprechpartner sind Volker Schaffrath und Angelika Holz (siehe Kasten).