Plantage: Hanf-Profis vor Gericht

Drei Männer aus Holland, Polen und Gladbach müssen sich für den Drogenhandel und eine Plantage in Viersen verantworten.

Mönchengladbach. Vier Jahre lang ging alles gut — dann schlugen die Drogenfahnder zu. Im August vergangenen Jahres wurde im Viersener Ortsteil Beberich eine Marihuana-Plantage ausgehoben. Drei Männer wurden festgenommen, zwei wegen Drogenhandels, der dritte wegen Beihilfe. Gegen sie läuft seit Freitag ein Prozess vor dem Gladbacher Landgericht.

Die Staatsanwaltschaft wirft zwei Angeklagten — dem Niederländer M. und dem Deutschen Sch. — vor, mindestens 325 Kilo Marihuana produziert zu haben. 2007 sollen die beiden in der Halle am Kronenfeld eine professionelle Plantage angelegt haben — mit Pumpen, Ventilatoren, Wärmelampen, Filteranlagen und allem, was für den Cannabis-Anbau gebraucht wird.

Die beiden sollen wechselnde Arbeiter beschäftigt haben, die die Pflanzen pflegten. Der Letzte in der Reihe war ein Pole, der dort von Mai bis August des vergangenen Jahres, also bis zum Auffliegen der Zucht tätig war.

Als die Drogenfahndung im August 2011 die Halle durchsuchte, fand sie mehr als 1100 Pflanzen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass aus jeder Pflanze etwa 25 Gramm Marihuana gewonnen werden können. Bei mehreren Ernten jährlich kommen so mindestens 325 Kilo zusammen — mit einem Schwarzmarktpreis von etwa einer Million Euro.

Während M. einräumt, auf der Plantage gearbeitet zu haben, bestreitet der Angeklagte Sch. jede Tatbeteiligung. M. hat sich bislang zur Sache überhaupt nicht geäußert. Der Prozess wird am 24. Februar fortgesetzt.