Postbank will Finanzzentren an einem Standort bündeln

Bis Ende des Jahres soll es soweit sein. Das Citymanagement lobte die Idee bereits als „sensationell“.

Foto: Detlef Ilgner

Wer über viele Jahrzehnte Briefmarken bei der Post am Bismarckplatz oder an der Lürriper Straße gekauft oder dort seine Pakete abgeholt hat, der muss sich wohl sehr bald umgewöhnen. Denn die Postbank plant, beide Finanzzentren zusammenzulegen und an einem neuen Standort wiederzueröffnen. Und der ist dem Vernehmen nach am anderen Ende der Innenstadt: Das neue, größere Postbank-Zentrum soll in dem Gebäude an der Hindenburgstraße, Ecke Krichelstraße entstehen. An dem Standort an der oberen Hindenburgstraße war bis zum Oktober 2015 eine Filiale der Modekette „New Yorker“ untergebracht. Weil das Unternehmen aber seit März 2015 auch im Minto eine Filiale hat, war der Vertrag an dem Standort nicht verlängert worden.

Postbanksprecher

Ein Postbanksprecher sagte gestern: „Zum Ende des Jahres 2016 legen wir unser Finanzcenter an der Lürriper Straße mit dem Finanzcenter am Bismarckplatz zusammen.“ Der Schließungstermin für die Filiale an der Lürriper Straße sei voraussichtlich für Ende Dezember 2016 geplant. Die Frage nach dem Alternativstandort wollte das Unternehmen gestern nicht kommentieren. „Erst wenn alle Verträge für einen Standort unterschrieben sind, kommunizieren wir diesen“, hieß es. Wie aus zuverlässigen Quellen zu erfahren ist, steht das Bonner Unternehmen in finalen Gesprächen mit dem Verwalter der Immobilie über den neuen Standort an der oberen Hindenburgstraße in unmittelbarer Nähe zum Museum Abteiberg und der gegenüberliegenden Wallstraße.

Die Postbank ist in diesem Fall zuständig, weil es sich bei den bisherigen Standorten um deren Finanzzentren handelt. Die Deutsche Post und der Paketdienst DHL haben wie bei ihren anderen Servicestellen für diese Standorte lediglich entsprechende Vereinbarungen mit der Postbank getroffen, die wiederum die Postdienstleistungen dort erbringt. Welche Konsequenzen sich aus einem Umzug für die Post in der Innenstadt ergeben, ist noch offen. „Wenn es Verlagerungen geben sollte, müssen wir unsere flächendeckende Versorgung überprüfen“, hieß es gestern bei der Pressestelle der Post in Düsseldorf.

Damit hätte die obere Hindenburgstraße, wo es zuletzt viele Schließungen und damit entsprechenden Leerstand gegeben hat, einen prominenten Frequenzbringer zurück. Die Verödung des Bereichs zwischen dem Alten Markt und dem Minto, wie von Experten befürchtet, war zuletzt nicht mehr zu übersehen. Immer wieder hatte es gerüchteweise Interessenten für die Immobilie gegeben. So waren etwa das Dänische Bettenlager und auch Heinemann für den Standort im Gespräch. Doch daraus hat sich nie etwas ergeben.

Das Citymanagement begrüßt die Ansiedlung der Postbank, wenn sie abgeschlossen ist. „Die Idee ist sensationell“, sagte der Vorsitzende Stefan Wimmers. „Zusammen mit Alberto, das am 1. Oktober eröffnet, würde es die obere Hindenburgstraße deutlich beleben.“