Rheydt: Diesmal hielten die Blumen länger
Blütenkorso, offene Läden, viel Programm mit Musik – „einfach schön“, fanden viele City-Besucher.
Rheydt. Als sich der Blumenkorso an der Gracht in Bewegung setzte, hatte der Regen aufgehört, und es blieb bis zum Ende trocken. Das hatten die engagierten Mitwirkenden auch verdient, die in tagelangem Einsatz die Wagen gebaut und mit einem Meer bunter Blüten dekoriert hatten.
Der Zug war farbig, abwechslungsreich und wurde von den vielen Zuschauern - die Polizei spricht von rund 20.000 - bewundert und beklatscht. 43 Wagen waren dabei, einer schöner als der andere. Die KG Schwarz-Gold Rheydt hatte zu ihrem 111-jährigen Bestehen eine gewaltige Geburtstagstorte aus weißen Dahlien kreiert.
Die Förderschule Rheydt präsentierte ihre selbstgebaute Windmühle mit beweglichen Flügeln - besteckt mit 16.000 Dahlien. Eindrucksvoll auch der Wagen des Karnevalsvereins Rheer Mösche: hier wurde eine blumengeschmückte venezianische Gondel durch die Straßen Rheydts gezogen.
Ebenfalls im Stil der glorreichen 1970er-Jahre-Korsos war der Beitrag des Citymanagements gehalten: ein riesiger weißer Schwan.
Aber der Zug bestand nicht nur aus Wagen, sondern auch aus vielen originellen Fußgruppen. Besonderen Beifall bekamen die Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums, die unter dem Motto "JU got rhythm" auf Gießkannen trommelten. Die Turnerinnen des TV Mülfort Bell glänzten mit gymnastischen Einlagen, und die Pommersche Landsmannschaft sorgte mit ihren historischen Trachten und Blumenbögen für Farbe.
Sieben Musikgruppen stellten sicher, dass nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren der Besucher ihren Spaß hatten. Zuschauer genossen das Spektakel sichtlich. "Wir kommen regelmäßig zum Blumenkorso", sagte Ulrich Otten, der mit seinen beiden Kindern da war. "Ich freue mich über den schönen Zug", sagte Korso-Fan Kurt Friedrich (78). Er hat schon viele bewundert.
Und es kamen nicht nur Rheydter: Unter den Zuschauern waren auch Auswärtige zu entdecken wie die beiden Damen aus Wuppertal. Als die Wagen am Start- und Zielpunkt Gracht ankamen, zog Peter Felten vom Citymanagement zufrieden Bilanz: "Es war einfach schön. Als Kölner hätte ich noch länger auf dem Wagen mitfahren können, auch wenn uns die 2000 Rosen zum Werfen bald ausgegangen sind. Wir mussten die Gestecke plündern."
Geschäftsleute zogen eine verhaltene Bilanz. Wegen des gestrigen Regens kamen weniger Shopping-Besucher bzw. Käufer. Insgesamt sprach die Polizei von 35.000 Besuchern, die ein attraktives Rahmenprogramm erlebten.