Rheydter wollen Bahnhof streichen

Der Unmut über den zunehmend schlechten Zustand ist groß. Weil die Bahn für Rheydt keine konkreten Pläne hat, wird das City-Management aktiv.

Mönchengladbach. Der Zustand ihres Bahnhofs ist den Rheydtern schon lang ein Dorn im Auge. Seit die Bahn dem Kneipier des "Töff-Töff" gekündigt hat und das Universum-Kino ausgezogen ist, ist der Ärger umso größer. Eine mit Spanplatten verbarrikadierte Gastwirtschaft und die Schatten der abgehängten Film-Schaufenster stoßen auch den Mitgliedern des Rheydter City-Managements übel auf.

Deshalb hat der Verein jetzt einen Maßnahmenkatalog an die Deutsche Bahn geschickt, die derzeit nach eigenen Angaben keine konkreten Renovierungspläne für Rheydt hat.

Aber nicht etwa einen Maßnahmenkatalog mit Wünschen, sondern einen mit Vorschlägen. Denn das City-Management macht der Bahn diverse Angebote, Pinsel und Werkzeug selbst in die Hand zu nehmen. "Das ist schließlich der Eingang zur Stadt. Und der sieht wirklich nicht gut aus", sagt Christoph Hartleb, Vorstandsmitglied im Rheydter City-Management.

Die Interessengemeinschaft würde u.a. finanzieren, dass Teile des Gebäudes gestrichen werden. "Außerdem würden wir gerne an der Stelle, wo früher die Kino-Schaukästen waren, neue montieren und darin zum Beispiel einen Stadtplan und Ankündigungen für Veranstaltungen in der Stadt und das Theater-Programm aufhängen", berichtet Anwalt Hartleb. Eventuell könne man die Schaukästen auch untervermieten.

An der riesigen Bahnhofswand zum Rheydter Ring hin könnten Stoffbanner ebenfalls auf Feste wie das Eine-Stadt-Fest und andere Aktionen hinweisen, so die Idee der City-Manager. "Und dann hoffen wir darauf, dass die Bahn damit einverstanden ist, dass irgendetwas mit diesem Bretterverschlag am ,Töff-Töff’ passiert", zählt Hartleb einen weiteren Punkt auf der Wunschliste auf. Und die Rheydter setzen noch bei einer Sache auf das Entgegenkommen der Bahn: Die große Bahnhofs-Uhr ist schon lange kaputt.

Aber auch was die Sauberkeit und das Erscheinungsbild der Rheydter Innenstadt angeht, ist der Verein aktuell noch einmal besonders aktiv geworden. Bei einem Rundgang mit Vertretern des Müllentsorgers GEM, des Stromversorgers NVV, der Telekom und der Stadt monierten die City-Manger u.a. die beschmierten Verteilerkästen von Telekom und NVV. Die Bürgersteige seien übersät mit alten Kaugummis. "Da wird nicht genug gereinigt. Wir hoffen auf eine Grundreinigung", sagt Hartleb. "Und ärgerlich ist auch, dass die gelben Säcke in der Innenstadt oft bis mittags an der Straße stehen." Es sei bei dem Treffen Besserung gelobt worden.