Roma: Hoffnung für Familien im Luisental
Entscheidung: Ein Minister-Erlass stellt das Kindeswohl in den Vordergrund.
Mönchengladbach. Für vier Roma-Familien, die im Auffangheim Luisental leben und gegen deren Abschiebung 17 Verbände, Organisationen und Arbeitskreise in Mönchengladbach seit fast einem Jahr kämpfen, gibt es neue Hoffnung.
Ein aktueller Erlass des NRW-Innenministers schreibt den Ausländerbehörden aufgrund der katastrophalen Lebensumstände im Kosovo vor, jeden Einzelfall umfassend zu prüfen. "Dem Kindeswohl wird dabei eine hohe Priorität zugeschrieben", sagt Gaby Brenner, Gladbacher Grünen-Vorstandssprecherin und im Arbeitskreis Asyl aktiv, über den siebenseitigen Erlass.
Die umfassende Einzelfallprüfung gilt für Familien mit Kindern, alleinerziehende Mütter, alleinreisende Frauen, Menschen über 65 Jahren, Kranke und Pflegebedürftige. Bei Jugendlichen in der Schul- oder Berufsausbildung sollen laut dem Papier "Entscheidungsspielräume zugunsten der Ausländer ausgeschöpft werden". Das klingt für Brenner "alles sehr vielversprechend".
Den sechs Erwachsenen und 15 Kindern im Luisental war Ende 2009 ihre Abschiebung angekündigt worden. Viele der heutigen Erwachsenen kamen bereits als Kinder nach Deutschland und leben hier zum Teil seit 20 Jahren. Alle Kinder sind hier geboren und gehen in Mönchengladbach zur Schule.