Sahra versteckte sich im Bauch

Geburt: Das Ehepaar Santur hat lange auf Nachwuchs gewartet. Jetzt kamen gleich drei Mädchen auf einmal auf die Welt.

Mönchengladbach. Sahra liegt entspannt und selig auf dem Schoß ihrer Mutter, die Augen fest geschlossen. Azra und Nevra schlafen rechts und links von ihrer Schwester und passen gut in Mamas Armbeuge. Gemeinsam sind sie keine 6000 Gramm schwer und jede von ihnen ist nicht größer als 43 Zentimeter: „Ich halte sie das erste Mal. Es ist so schön“, sagt Cigden Santur und blickt immer wieder staunend auf ihre neugeborenen Töchter, streichelt zärtlich eine kleine Hand oder drückt einen Kuss auf die Stirn der neuen Erdenbürger: „Fünf Jahre haben wir auf Nachwuchs gewartet, jetzt sind es sogar drei Kinder.“

Zwei Tage vor Weihnachten erblickten die Drillinge von Cigden und Erol Santur im Elisabeth-Krankenhaus das Licht der Welt. Eine völlig unproblematische Kaiserschnittgeburt am Ende der 34. Schwangerschaftswoche und dennoch ein kleines Wunder: „Die Wahrscheinlichkeit für eine Drillingsgeburt liegt bei eins zu 7225“, drückt Harald Lehnen, Chefarzt der Frauenklinik im „Eli“, das Phänomen in Zahlen aus.

Zwillinge seien in diesem Jahr im Rheydter Krankenhaus zwar so viele wie noch nie geboren worden: „Ich habe jedoch den Jackpot geknackt“, sagt Cigden Santur lächelnd über ihre Drillingsgeburt. Ziemlich aufgeregt sei ihr Mann vor der Geburt seiner Kinder gewesen: „Ich selbst war zuerst sehr locker“, erzählt die 30-Jährige: „Bis wir im OP waren“, schränkt die junge Mutter ein. Um 11.15 Uhr wurde Azra geholt, nur eine Minute später folgte ihre Schwester Nevra.

Sahra ist das Nesthäkchen und hat nicht nur aus diesem Grund eine besondere Rolle in der Geschwisterriege. Ihre großen Schwestern sind Zwillinge und im Gegensatz zu Sahra aus einer einzigen Eizelle entstanden. Auch konnte Cigden Santurs Frauenärztin sie erst in der vierten Schwangerschaftswoche überhaupt entdecken, weil sich Sahra gut versteckt hatte: „Wir bekommen noch ein Kind“, teilt die werdende Mama ihrem Mann mit: „Macht nichts, dann werde ich eben doppelt arbeiten“, war die Reaktion von Erol Santur.

Sein erstes Weihnachtsfest musste der Santur-Nachwuchs noch in der Kinderklinik feiern. Silvester will die ganze Familie zu Hause in Heinsberg sein. Dort erwartet die frischgebackenen Eltern sehr viel Arbeit, aber auch jede Menge Unterstützung durch beide Großeltern.

Die drei Mädchen sind die ersten Enkelkinder in der Familie: „Sie haben vor Glück geweint“, erzählt die Drillingsmama und blickt wieder liebevoll auf ihre drei schlafenden Töchter.