Sechs Büros wollen den Markt umkrempeln

Planer aus ganz Europa sind im Rennen. Die Bürger dürfen ihre Ideen einbringen.

Mönchengladbach. Die Pavillons auf dem Marktplatz kommen weg. Das ist beschlossene Sache. In anderen Punkten will man den Gestaltern freie Hand lassen. Ob beispielsweise der Fahrstuhlturm zum Rathausgebäude bestehen bleibt oder der Sockel, auf dem die evangelische Hauptkirche steht, an der Ostseite verlängert wird, um den Eingang zur Tiefgarage zu verdecken.

Sechs Büros wurden aus 59 Bewerbungen ausgewählt. Sie können sich an dem Wettbewerb beteiligen, den die Stadt für die Neugestaltung des Marktes, dem Herzstück des Innenstadtkonzepts Rheydt, ausgeschrieben hat.

Die Entwürfe müssen bis zum 11.November eingereicht werden, das Preisgericht entscheidet am 23. November, wer den Zuschlag erhält. "Dann beginnen die Genehmigungsverfahren", erläutert Jürgen Beckmann, der Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Planung, das weitere Vorgehen.

Mit dem Umbau soll 2011 begonnen werden. Die am Wettbewerb teilnehmenden Büros wurden in einem Auftaktkolloquium der Öffentlichkeit vorgestellt. Kunibert Wachten vom Planungsbüro Scheuven und Wachten aus Dortmund hat sie zuvor in die Thematik eingeführt. Das Büro hat seit Monaten den viel diskutierten Prozess zur Innenstadtgestaltung begleitet und das Konzept mit den Bürgern erarbeitet.

Danach hatten die Bürger Gelegenheit, ihre Fragen und Anregungen zur Marktplatzgestaltung einzubringen. "Wir hätten gern eine Überdachung", lautet der Wunsch eines Mannes, der hier öfter Veranstaltungen durchführt. Eine Frau wünscht sich "echte Bäume, von mir aus über den ganzen Platz verteilt." Außerdem möchte sie "vernünftige Fahrradwege".

Mitglieder des Gladbacher Blindenvereins sind gekommen, um auf die Notwendigkeit hinzuweisen, den 16.800 Quadratmeter großen Platz barrierefrei zu gestalten. "Das ist so ausgeschrieben, ihrem Anliegen kann Genüge getan werden", sagt Wachten.

Atmosphäre soll der neue Platz haben, Aufenthaltsqualität und Fläche für Außengastronomie. "Heimische Wärme" fordert ein Mitglied von Abenteuer Rheydt, und dass der Platz "ein Magnet sein soll".

Peter Felten vom Rheydter Citymanagement wünscht sich eine Lösung, bei der der Weihnachtsmarkt drei Wochen lang aufgebaut bleiben kann, ohne dass es zum Konflikt mit Beschickern des Wochenmarktes kommt. "Das wäre uns Einzelhändlern wichtig."