Sonnenhausplatz: Anwohner ärgern sich über neue Adressen
Von den Balkonen des Sonnenhauses kann man inzwischen sehen, wie der Sonnenhausplatz Form annimmt. Nach dem Abriss des Theaters, der Theatergalerie, des Iduna-Hochhauses und des Lichthofs, dem Errichten des Vis-à-Vis, dem Bau des Minto, dem Abbau des Vis-à-Vis und der Sanierung des Sonnenhauses selbst, gehen somit auch die Bauarbeiten auf dem Vorplatz bald zu Ende.
Doch die nächste Baustelle kündigt sich nun an. Diesmal wird es eine bürokratische Baustelle, die es allerdings in sich hat.
Nachdem der Rat der Stadt den Platz zwischen Hindenburgstraße und Hans-Jonas-Park „Sonnenhausplatz“ genannt hat, erhalten Bewohner und Gewerbetreibende, direkt am Sonnenhausplatz, neue Adressen. Stepgesstraße 1 und 3 sind ab dem 1. Oktober „Sonnenhausplatz 1“ beziehungsweise 3. Städtische Ämter und Fachbereiche, Polizei, Finanzamt, Telekom, NEW und GEM werden automatisch informiert.
Der weitere organisatorische Aufwand für die Betroffenen wird jedoch nicht unerheblich: Arbeitgeber, Schule, Kindergarten, Rentenamt, Krankenkasse, Versicherungen und Telefonanbieter müssen informiert werden. Für die Geschäfte am Sonnenhausplatz hat die Änderung noch weitere Folgen. 2000 Visitenkarten hat Christiane Hofmann noch, die sie theoretisch einstampfen kann. „Ich werde die aber weiter rausgeben. Die Leute wissen ja, wo der Salon ist“, sagt die Friseurin. Neue Visitenkarten und Speisekarten wird Sascha Segner für sein Café Hoffmanns auf Dauer neu anschaffen. Er bleibt aber: „Die Herausforderungen, was die Bauarbeiten am Platz und die zukünftige Nutzung angeht, sind um einiges größer.“
Im Geschäft „Exquisit Mode“ ärgert sich Inhaberin Susanne Platzbecker gewaltig über die neue Adresse. Neben Versicherungen, Gewerbeamt und Co. muss sie nun auch sämtliche Lieferanten in Italien über die neue Adresse am alten Standort informieren.