Sorgen die neuen Arcaden für Tempo 40 ?

Am Dienstag wurden die überarbeiteten Pläne für das neue Handelszentrum an der Hindenburgstraße vorgestellt. Es soll hohen Öko-Ansprüchen genügen.

Mönchengladbach. Nicht nur hell, freundlich und einladend, sondern auch nachhaltig und hohen ökologischen Standards entsprechend sollen die Mönchengladbach Arcaden werden. Gerhard Wittfeld, Architekt des Sieger-Entwurfs, stellte jetzt die detaillierte Überarbeitung der Fassaden- und Dachgestaltung für das geplante Handels- und Dienstleistungszentrum an der Hindenburgstraße den städtischen Gremien vor und erntete viel Anerkennung.

Häufig müsse ein Architekt kämpfen, um in dieser Phase die Ideen des Vorentwurfs zu retten, sagt Wittfeld vor der Bezirksvertretung Nord. Aber bei diesem Projekt sei das anders. Hier werde der Entwurf sogar noch verbessert. Die Aachener Architekten legen eine Detailplanung vor, die die ursprünglichen Ideen betont.

Die Transparenz des Gebäudes soll durch größere Glasflächen noch verstärkt werden. Zurückspringende Fassadenteile in den oberen Etagen sollen verhindern, dass das Bauwerk zu massiv wirkt. Dadurch entstehen kleine Balkone und Terrassen, die von den Büros aus zugänglich sind.

Das Gebäude wird fünf Eingänge auf drei Ebenen haben. Der obere Eingang an der Hindenburgstraße erhält eine Treppe, die in der Mitte zum Sitzen einlädt und damit an die jetzigen Stufen vor dem Stadttheater erinnert. Der Architekt hat keine Bedenken, dass die dort Sitzenden ein Hindernis darstellen könnten. „Die Leute benutzen immer die seitlich gelegenen Teile einer Treppe.“

Vor dieser Treppe wird ein Platz entstehen, für dessen Gestaltung die Stadt einen Wettbewerb ausschreiben will. Das Dach soll teilweise begrünt werden. Außerdem wird geprüft, ob Solaranlagen angebracht werden können. Die so gewonnene Energie soll in die nächtliche Beleuchtung des Gebäudes fließen.

Bauherr mfi strebt einen hohen ökologischen Standard an und will die Mönchengladbach Arcaden entsprechend zertifizieren lassen. Um das zu erreichen, muss das Gebäude die gesetzlich geforderten energetischen Standards um 30 Prozent überbieten.

Das Bauvorhaben beschäftigt nicht nur Bauherrn, Stadtverwaltung und Architekten, sondern auch andere Eigentümer an der Hindenburgstraße. „Hier wird inzwischen schon hinterfragt, ob die Fassaden aus den 1970er und 1980er Jahren den Ansprüchen noch genügen“, berichtet Stadtplaner Jürgen Beckmann. Gedanken machen sich die Verantwortlichen bei der Stadt noch um den zu erwartenden Verkehrslärm.

Die Mehrbelastung durch das Handels- und Dienstleistungszentrum werde den Verkehrslärm um 0,8 Dezibel steigern. Deshalb gibt es Überlegungen, auf der Waldnieler, Hitta- und Fliethstraße, aber auch auf der Bismarckstraße Tempo 40 einzuführen. Damit würde die Lärmbelastung um 1,3 Dezibel sinken.