Sponsoren: Der Karneval braucht neue Geldquellen
Wegen der Finanzkrise sieht der MKV den Veilchendienstagszug in Gefahr.
Mönchengladbach. Er hätte nichts dagegen, wenn es so bleiben könnte. Denn Bernd Gothes Bild von Karneval ist ein großzügiges, bei dem es aus vollen Händen Kamelle regnet. Bei dem geschunkelt, getanzt und gesungen wird, die Freude aus dem Veilchendienstagszug noch lange nachwirkt - und die Seelen erhellt in der dunklen kalten Jahreszeit.
"300-bis 500000Euro", so Gothe, kostet der Veilchendienstagszug jedes Jahr. "60000 Euro allein die Musik." Ansonsten hänge der Aufwand auch davon ab, ob und wieviel neue Wagen gebaut werden müssen. Eine Summe, die der MKV bislang vor allem aus Sponsorengeldern aufgebracht hat.
Doch die sind in Zeiten von Finanzkrise und Massenentlassungen nicht mehr in der Lage, größere Summen für den Karneval aufzubringen. "Es springt keiner ab, aber die geben weniger", sagt Gothe und sinnt auf einen Ausweg. Er hofft auf die Unterstützung der Zuschauer.
"Ich habe mir überlegt, wir machen Clowns als Sammelbüchsen", erläutert er seine Gedanken am Rande des Eine-Stadt-Festes. Mit denen sollen Sammler kurz vor dem Start des Veilchendienstagszuges die Menschen, die den Weg säumen, um eine Spende bitten. "Wenn jeder nur einen Groschen gibt - sprich 10Cent", sinniert er weiter.
Immerhin schätzte man in diesem Jahr die Anzahl der Besucher auf 350000 - und der MKV bekäme 35000Euro in seine Kasse. Mit der Sparkasse und der Volksbank sind die Verhandlungen bereits so weit gediehen, dass die die Herstellung der Clowns-Sammelbüchsen übernehmen.
"Wie wir das mit dem Sammeln genau machen, weiß ich noch nicht", gesteht er. Aber es rattert weiter hinter seiner Stirn, denn seine Idee vom freigiebigen Karneval, die gibt er so schnell nicht auf.