Sportfachmann - Ganz sportlich durch die Lehre

Wer sein Hobby Sport zum Beruf ausbauen möchte, der trifft womöglich mit der Ausbildung zum Sportfachmann die richtige Wahl.

Mönchengladbach/Rheydt. Wenn Amelie Vagts von ihrer Lehrstelle erzählt, dann gerät die 20-Jährige regelrecht ins Schwärmen. Seit einem Jahr wird sie zur Sportfachfrau ausgebildet.

Das ist ein Berufszweig, den es erst seit 2007 gibt. "Ich habe mein Leben lang immer Sport gemacht und für mich war klar, dass ich etwas damit machen wollte", erzählt Vagts. Die bekannte Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau war der jungen Frau dabei nicht praxisorientiert genug.

Bei der Recherche im Internet stieß sie auf die Ausbildung zur Sportfachfrau und war begeistert. Denn in diesem Berufsbild steht die sportliche Praxis ganz vorne.

"Das war auch der Grund, eine solche Ausbildung ins Leben zu rufen. Viele bemängelten, dass mit dem Sport- und Fitnesskaufmann am Thema vorbei ausgebildet werde, da der sportliche Bereich zu kurz komme. So viele reine kaufmännische Arbeitsplätze gibt es im Sportbereich nun einmal nicht", sagt Ulrich Koben, Inhaber des Mönchengladbacher Fitnessstudios "Saphir - Das Sportstudio" und IHK-Prüfungsausschussmitglied im Bereich Sportfachleute.

Die Ausbildung zum Sportfachmann/-fachfrau läuft über drei Jahre und kann bei entsprechendem Schulabschluss und guten Leistungen verkürzt werden. Zweimal in der Woche geht Vagts zur Berufsschule in Krefeld. Wobei die Azubis die ersten beiden Lehrjahre zusammen mit den Sport- und Fitnesskaufleuten die Schulbank drücken.

Die kaufmännische Grundausbildung ist für beide nämlich gleich. Erst im dritten Lehrjahr beginnt die schulische Differenzierung. Sportlerbetreuung, das Planen sportlicher Veranstaltungen, das Herrichten von Wettkampfstätten, das Betreuen von Einzel- und Gruppentraining - das sportspezifische Wissen rückt gänzlich in den Mittelpunkt.

Aufgrund der breiten Grundlage sind die Berufsaussichten später gut. Sportfachleute können sowohl organisieren als auch trainieren und sind in Sportstudios und bei Vereinen gefragt. Wichtig ist bei der Ausbildung die eigene Fitness.

Kurse leiten und Übungen zeigen, gehören schon während der Ausbildung dazu. "Zudem sollte man wirklich kommunikativ sein und sich auf jedes Alter einrichten können", sagt Knoben. Eine gute mittlere Reife als Schulabschluss ist ebenfalls von Vorteil.