Stadt will noch mehr lukrative Rotlichtblitzer aufstellen lassen

Die Unfallzahlen sind an manch kritischer Stelle durch die modernen Anlagen gesunken. Sie spülen außerdem jede Menge Geld in die Kasse.

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Fünf kombinierte Rotlicht- und Geschwindigkeits-Überwachungsanlagen gibt es mittlerweile in der Stadt. Aber nirgendwo werden so viele Verkehrssünder erwischt wie an der Korschenbroicher Straße. 1300 Raser wurde dort alleine in den ersten vier Monaten des Jahres geblitzt. Damit ist dieser Standort „Spitzenreiter“, gefolgt von der Anlage an der Theodor-Heuss-/Fliethstraße und der an der Wilhelm-Schiffer-Straße.

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Aufgebaut wurden die kombinierten Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen an ausgewiesenen Unfallschwerpunkten. Und tatsächlich sollen die Unglückszahlen auch an diesen Stellen rückläufig sein. Es gibt aber noch einen positiven Nebeneffekt: Die Blitzer spülen Geld in die Kassen. Von Januar bis Juni wurden mit den Rotlicht-Tempo-Blitzern rund 265 000 Euro eingenommen. Bei den alten Starenkästen, die nur temporär und abwechselnd mit Kameras bestückt sind, waren es knapp 68 000 Euro. Die drei Radarwagen des Ordnungsamtes brachten es mit ihren mobilen Kontrollen im ersten Halbjahr 2016 auf rund 450 000 Euro.

Kein Wunder, dass man bei der Stadt bereits über weitere Standorte der modernen kombinierten Rotlicht- und Geschwindigkeits-Überwachungsgeräte. Wie viele es sein werden und wo sie möglicherweise aufgestellt werden, darüber gibt es noch keine Informationen. „Wir stehen im Austausch mit der Polizei, um zu erörtern, wo es weitere Unfallschwerpunkte gibt“, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen.

Dass die modernen Säulen effektiv sind, zeigte sich eindrucksvoll am Bismarckplatz. Dort drückten viele Autofahrer bis vor wenigen Tagen auf die Bremse, weil in der Nähe der Unterführung ein säulenartiger Stumpf stand. Der sah den High-Tech-Messgeräten zwar aus der Entfernung ähnlich, war aber in Wirklichkeit ein Relikt aus der Straßenbahnzeit in Mönchengladbach. Es handelte sich schlicht und ergreifend um einen alten Mast, der im Zuge der Straßenlampenerneuerung verschwinden sollte. Längere Zeit blieb ein Stumpf stehen, weil der Restmast noch stromlos geschaltet werden musste — mit dem Nebeneffekt, dass dort langsamer gefahren wurde.