Verkehrskontrolle - Blitzen: Weniger Raser unterwegs
Das Ordnungsamt hat im Jahr 2007 mehr als 27000 zu schnelle Fahrer geschnappt, die Polizei 21000.
<strong>Mönchengladbach. Nach 430 Schnappschüssen ist der Film voll. Dann bleibt der Kasten erst einmal leer, einer an anderer Stelle wird gefüllt. Die Rede ist von den so genannten Starenkästen, von denen es in Mönchengladbach elf gibt. Zusammen mit einem Radarwagen des Ordnungsamtes und einem der Polizei sollen sie der Raserei Einhalt gebieten. Zusätzlich geht die Polizei mit anderen Geräten ans Werk: mit Laserpistolen. Reinhold Gerhards, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes, hat gerechnet: Insgesamt haben die Geräte der Stadt im vergangenen Jahr 27124 Mal geblitzt. In die Statistik hat auch Polizeisprecher Jürgen Lützen schauen lassen. Seine Kollegen addierten insgesamt 21000 Geschwindigkeitsüberschreitungen, darunter auch die mit Laserpistole Erwischten.
Geblitzt I: Starenkästen
"Das Niveau der Geschwindigkeitsüberschreitungen hat sich nach unseren Messungen nach unten bewegt", sagt Gerhards. Vor allem die Stadt-Polizei-Aktion "Kids in MG" habe Aufmerksamkeit für das Problem der Kinderunfälle geschaffen und Einiges bewirkt.
Aber auch verstärkte Kontrollen hätten ihren Teil dazu beigetragen. "Wir sind an den Kopf der Menschen rangegangen und machen klar: Mit 50 Stundenkilometern kommt man genauso schnell an, wie mit 60."
Im vergangenen Jahr habe es 9970 Verwarngeldbescheide gegeben. Der Volksmund spricht von Knöllchen bis zu 35 Euro. Um 15 Stundenkilometer die zulässige Geschwindigkeit überschritten und damit einen Bußgeldbescheid von der Stadt haben 1937 Fahrer bekommen.
Von den elf Kästen sind immer zwei "scharf", nach zwei Wochen, oder sobald der Film voll ist, wird gewechselt. Wie schnell sich der Starenkasten-Film füllt, hängt natürlich vom jeweiligen Standort ab. Ein "Renner" sei der Kasten an der Theodor-Heuss-Straße, während der in Wickrathberg seltener in Aktion treten muss.
Von einer Bilderserie wurden die Mitarbeiter des Ordnungsamtes im vergangenen Jahr verschont. "Wir hatten vor Jahren 240 Mal das gleiche Bild - von japanischen Kirschblüten", sagt Gerhards. Damals hätten Äste des Baumes über die Linse des Kastens an der Theodor-Heuss-Straße geragt und die Knipse ausgelöst.
Der städtische Radarwagen wird an 130 Stellen eingesetzt. Geblitzt hat die Anlage im Kofferraum im vergangenen Jahr insgesamt 15217 Mal; 12948 Fahrer bekamen einen Verwarngeld-, 2269 einen Bußgeldbescheid. Im Vergleich: Im Jahr 2006 blitzte der Stadt-Radarwagen insgesamt 16666 Mal.
Laut Gerhards werde sich an den Einsatzorten des Wagens nichts ändern. "Es wird auch keinen weiteren Wagen geben", sagt der stellvertretende Gladbacher Ordungsamtsleiter.
Kästen 9970 mal Verwarngeld (2006: 10245), 1937 mal Bußgeld (2006: 1993). Insgesamt: 11907 (2006: 12238). Einnahmen: 283500 Euro (2006: 296814)
RadarwagenStadt 12948 mal Verwarngeld (2006: 14343), 2269 mal Bußgeld (2006: 2323). Insgesamt: 15217 (2006: 16666), Einnahmen: 410700 Euro (2006: 409573). Dass die Einnahmen höher als 2006 sind, obwohl es weniger Raser gab, liege daran, dass sich Verfahren bis ins nächste Jahr gezogen hätten, so Gerhards.