Wann wird’s laut?
Die Initiative Altstadt will wissen, was Anwohner stört und welche Folgen das Fehlen der Sperrstunde hat.
Mönchengladbach. Wann und wo ist es in der Altstadt laut? Wo wird viel Dreck hinterlassen? Dass am Wochenende nachts grölende Menschen durch die Altstadt ziehen oder dass es Zeitgenossen gibt, die sich an Häuserecken erleichtern — diese Probleme sind bekannt. Doch die Initiative Altstadt will es genau wissen und eine Lärm- und Ärgerkarte erstellen.
Zu diesem Zweck werden in der Altstadt 1000 Flyer an die Anwohner verteilt. „Wir haben die Hoffnung, dass die Leute einzeichnen, was sie stört und das in eine Zeittabelle eintragen“, sagt Johannes Jansen, Vorsitzender der Initiative Altstadt. Auf dem Ausschnitt einer Straßenkarte sind Kneipen und Diskos sowie markante Punkte eingezeichnet. Die Zeittafel umfasst Mittwoch, Freitag und Samstag von 20 bis 7 Uhr.
Dazu gibt es Fragen: Was stört am meisten? Verkehr, Besucherlärm, Dreck oder Urinieren? Außerdem sollen die Bürger aufschreiben, was sich durch die Abschaffung der Sperrzeiten für sie verändert hat.
In Gladbach war im Juni die Sperrstunde für Wirte und Disko-Betreiber testweise aufgehoben worden. Seit Jahren galt die Regelung, dass von fünf bis sechs Uhr Sperrzeit herrscht. Ziel war es, den Lärm dadurch zu reduzieren, dass nicht alle Partygänger auf einmal nach Hause gehen. Im Oktober läuft die Testphase nun aus.
„Die Leute, die hier leben, wissen ja, wo es klemmt“, sagt Johannes Jansen. Dieses Wissen möchte die Initiative nutzen, um Ideen und Maßnahmen für bessere Nachtruhe zu entwickeln. Die Sperrzeiten sind eine mögliche Stellschraube. „Welche Maßnahmen es genau werden, kommt auf die räumliche Situation an und was genau passiert“, sagt Jansen.
Auch eine Zusammenarbeit mit dem kommunalen Ordnungsdienst wäre wünschenswert. Aber, so Jansen, der Ordnungsdienst habe eingeschränkte Arbeitszeiten und sei dann nicht zur Stelle, wenn es spannend werde.
Die Initiative Altstadt hat rund 50 Mitglieder. Das sind Anwohner, Hausbesitzer, Gastronomen und Einzelhändler, die zusammen an einem guten Miteinander in der Altstadt arbeiten wollen.