Wenn Schüler Licht erzeugen und Flugzeuge orten
Beim Wettbewerb Jugend forscht wurden zwei Gladbacher Beiträge zum Regionalsieger gekürt.
Keinen Kleber zur Hand? Macht nichts, Naschereien reichen. Einfach Fruchtgummis mit etwas Wasser erhitzen, erklären Lea-Adriana Pavlovic und Kasmina Mahadevan. Die Masse funktioniert als Klebstoff genauso. Doch aufgepasst: Weingummis halten dreimal so viel aus wie Goldbären. Das haben die elfjährigen Schülerinnen vom Math.-Nat.-Gymnasium herausgefunden. „Ein kleiner mit Weingummi an eine Platte geklebter Holzklotz hält 1,9 Kilogramm“, sagt Kasmina und demonstriert ihr Experiment.
Am Dienstag haben mehr als 400 Schüler ihre Beiträge zum Regionalwettbewerb Niederrhein von Jugend forscht vorgestellt. Mitgemacht haben auch 73 Schüler aus fünf Mönchengladbacher Schulen. Zwei Gladbacher Arbeiten wurden sogar zum Regionalsieger gekürt. Sie dürfen nun am Landeswettbewerb in Leverkusen teilnehmen. Die Besten von dort reisen zum Bundeswettbewerb. Deutschlandweit nehmen mehr als 12 000 Schüler teil.
Einer der Gladbacher Regionalsieger ist Marius Schiffer vom Gymnasium Rheindahlen. Er hat ein System zur Ortung von Flugzeugen entwickelt. „Moderne Flugzeuge senden Signale aus. Mein Ziel war es, Signale der Flugzeuge, die keine Position mitsenden, orten und so die Position der Flugzeuge bestimmen zu können“, sagt der 17-Jährige — und zwar mit günstigen Mitteln. Das gelingt ihm mit relativ einfachen Empfängern und selbst entwickelter Software von Zuhause aus mit einer Reichweite von 200 bis 300 Kilometern.
Die Schüler konnten in sieben Kategorien Beiträge einreichen, jeweils in den Altersklassen Jugend forscht (15 bis 21 Jahre) und Schüler experimentieren (bis 14 Jahre). „Die Qualität der Beiträge steigt immer mehr. Sie behandeln oft aktuelle Themen“, sagt Wettbewerbsleiter und Lehrer Peter Popovic.
So spielt Energie eine große Rolle. „Wir haben eine Treppenstufe, über die im Dunkeln alle stolpern“, sagt Justus Terbeck (10) von der Brückenschule. Er und Lars Wittek (10) entwickelten daher das System „Licht aus der Tonne“. Wasser wird mit Hilfe von Sonnenenergie oder Wind aus einer unteren Tonne in eine obere gepumpt, fließt dann wieder nach unten und erzeugt so durch einen Generator Strom, der die Lampe betreibt. Dafür kamen sie auf Platz zwei in der Kategorie Technik.
Daniel Bach (10) von der Johannes-Kepler-Realschule in Viersen hat aus Lavendel Duftstoffe hergestellt. „Mörsern, filtern und mit kaltem Wasser übergießen oder in heißem Wasser kochen“, erklärt er. Dafür erhielt er einen zweiten Preis. Einzige erste Sieger aus Viersen waren seine Schulkameraden Luca Hölters und Anna Frescher (15), die eine „hygienische Türklinke“ entwickelt haben, auf der sich weniger Keime ablagern.