Wohnen: Eine Lobby fürs Viertel
Eine Initiative will das Quartier rund um den Schillerplatz beleben und gestalten.
Mönchengladbach. „Auf dem Schillerplatz türmen sich schon wieder die Müllsäcke“, stöhnt Axel Ladleif, „dort, wo früher die Container standen.“ Ladleif ist Inhaber einer Agentur, wohnt im Gründerzeitviertel und ist Mitbegründer einer Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine Lobby für das Quartier zwischen Viersener Straße und Eicken zu schaffen.
Das Gründerzeitviertel mit seinen vielen denkmalgeschützten Stuckfassaden ist eins der schönsten Viertel der Stadt, davon sind Ladleif und seine Mitstreiter überzeugt. „Es hat einen ganz besonderen Charme“, betont Ulf Schroeders, zweiter Vorsitzender der Initiative. Dieser Charme werde gerade von vielen Menschen neu entdeckt, die zentral leben und arbeiten möchten. „Eine historische Chance, etwas zu bewegen“, sagt Schroeders.
Trotz der zum Teil aufwändig restaurierten Fassaden liege vieles im Argen im Viertel, sagen die Initiativ-Gründer. Vor allem der Schillerplatz ist ihnen ein Dorn im Auge. Es mache keinen Spaß, über den Platz zu gehen. Wuchernde Büsche verwehrten die Einsicht, so dass der Platz zum Treffpunkt der Drogenszene geworden sei. Der Spielplatz sei vernachlässigt, der Müll ein Problem.
„Die Belebung des Viertels muss hier starten“, sagt Ulf Schroeders. Auf dem Platz selbst sollte Außengastronomie angesiedelt werden. „An einem schönen Tag sollen Mütter dort Kaffee trinken können, während die Kinder auf dem Spielplatz herumtoben“, malt Vereinsvorsitzender Philipp Molitor ein Wunschbild.
Wissend um die marode finanzielle Lage der Stadt, will der Verein nicht nur Forderungen stellen, sondern auch unterstützen, wo irgend möglich. „Wir wollen Anlaufstelle sein und bieten unser bürgerschaftliches Engagement“, erklärt Molitor. Einige der Ideen des Vereins wurden bereits ganz oder teilweise umgesetzt: Papier- und Glascontainer sind vom Schillerplatz verschwunden, das Müllproblem damit aber nicht. Ein Restaurant hat eine Terrasse Richtung Schillerplatz angelegt.
Die Initiatoren hoffen, dass sich ihnen viele Mitstreiter anschließen, um leichter etwas bewegen zu können. „Das ist ein Leuchtturmprojekt für die ganze Stadt“, ist Schröders überzeugt.