Zwei Leuchttürme für den Nordpark
Das Großprojekt „Paspartou“ steht kurz vor der Fertigstellung. Im Juni sollen die ersten Mieter einziehen.
Der Nordpark hat einen neuen Bilderrahmen, und zwar einer, der auch so heißt: Das Bauprojekt „Paspartou“ ist so gut wie fertig. Direkt an der Haupteinfahrt zum Nordpark sind zwei achtstöckige Bürobauten in den Himmel gewachsen, die eine städtebauliche Landmarke zu diesem prosperierenden Gladbacher Business-Areal bilden. Derzeit sind Handwerker noch in einigen Gewerken im und rund um die Gebäude tätig.
Ende April, so der Plan des Bauherrn, soll der Bau fertig sein. Im Juni sollen die ersten Mieter einziehen können, sagt Markus Brütsch, geschäftsführender Gesellschafter der Meerbuscher Firma Gebab, die rund 20 Millionen Euro in das Großprojekt investiert und dort auch selbst in einem der beiden Türme die oberen Etagen nutzen wird. Brütsch selbst steckt aber noch viel mehr als Geld in das Projekt: Der Investor ist selbst als Bauleiter mit zwei Mitarbeitern auf der Baustelle jeden Tag unterwegs. „So bekommen wir das hohe Tempo hin. Wir sind voll im Zeitplan und im Budget“, sagt Brütsch.
Und noch mehr: 60 Prozent der Bürofläche von insgesamt 9000 Quadratmetern verteilt auf beide Türme ist bereits vermietet. Etwas weniger als die Hälfte der neuen Mieter sind Unternehmen, die neu nach Mönchengladbach ziehen, der Rest zieht innerhalb der Stadt um. „Und wir sind mit weiteren Interessenten in guten Gesprächen“, sagt Makler Norbert Bienen beim Rundgang durch das Gebäude. Die Interessenten kämen überwiegend aus Branchen wie Gesundheit und IT. Die Flächen sind individuell aufteilbar mit bis zu vier Nutzern pro Etage. Große Mieter sollen aber auch noch die Möglichkeit haben, im Gebäude zu expandieren. 48 Arbeitsplätze seien bei komfortabler Aufteilung pro Etage geplant. Mit anderen Worten: In dem Prestigeprojekt könnten bei Vollvermietung mehr als 700 Beschäftigte in den beiden Türmen ihren Arbeitsplatz haben. Rund um das „Paspartou“ (die Schreibweise leitet sich vom frazösischen Wort „passepartout“ ab) entsteht aber auch eine neue, schicke „Landschaft“. Die Hennes-Weisweiler-Allee, die zwischen Van Laack und den beiden Türmen mit der dazwischenliegenden Plaza entlangführt, wird ein Hingucker. „Der Nordpark wird großstädtisch“, sagt Bienen.
Knapp 20 Jahre, nachdem die Stadt den Nordpark aus Bundeseigentum gekauft hat, sind weite Teile des Areals vermarktet. 160 Hektar misst das Areal, noch 6,5 Hektar sind laut Wirtschaftsförderung (WFMG) der Stadt noch zu haben. Für zusätzliche 2,3 Hektar läuft gerade der Verkaufsprozess. Zwar sind noch weite Teile des Areals unbebaut, dort wird aber schon geplant. „Es laufen Gespräche mit jeder Menge Investoren“, sagt David Bongartz, Prokurist der WFMG. Bekannteste Namen sind der Online-Bad-Spezialist Reuter.de, der an der Liverpooler Allee, Ecker Aachener Straße für 50 Millionen Euro einen neuen Campus für seine Firmenzentrale auf einem 25.000 Quadratmeter großen Areal bauen will — mitsamt Kita und Gastronomie. Und im Spätsommer kündigte eine Gladbacher Investorengruppe an, auf einem 15 Hektar großen Grundstück 10 000 Quadratmeter Bürofläche für mehr als 20 Millionen Euro bauen zu wollen — mindestens 500 Arbeitsplätze sollen dort entstehen. Auch diese Büroflächen wurden „auf Vorrat“ geplant, also ohne Vorvermietung — genauso wie die im „Paspartou“.
Wenn alle Grundstücke vergeben und alle Projekte einmal fertig gebaut sind, dann werden laut Wirtschaftsförderer David Bongartz im Nordpark mehr als 5000 Menschen jeden Tag arbeiten.