Fußball Nach Anschlag: Deniz Naki will nicht zurück in die Türkei

Der frühere deutsche U-21-Nationalspieler gilt als Kritiker des türkischen Regimes. Unlängst wurde auf der A4 auf ihn geschossen. Jetzt löst er seinen Vertrag in der Türkei auf.

Fußballer Deniz Naki nach einer Gerichtsverhandlung in der Türkei (Archivbild).

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Aachen. Der frühere deutsche U21-Nationalspieler Deniz Naki wird wegen „massiver Sicherheitsbedenken“ nicht in die Türkei zurückkehren. Der 28 Jahre alte Fußball-Profi, der als Kritiker des türkischen Regimes gilt und auf den zuletzt in Deutschland ein Anschlag verübt worden war, will seinen Vertrag beim kurdischen Drittligisten Amed SK in Diyarbakir auflösen. „Letztlich sorgten seine Familie und sein Umfeld für diese Entscheidung“, sagte sein Frankfurter Anwalt Stephan Kuhn dem Magazin „Der Spiegel“.

Am 7. Januar war Naki nahe dem rheinischen Düren auf der Autobahn A4 aus einem fahrenden Wagen beschossen worden. Die Aachener Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchter Tötung gegen Unbekannt. Der ehemalige St.-Pauli-Spieler mit kurdischen Wurzeln sieht sich wegen pro-kurdischer Äußerungen bereits seit längerer Zeit als „Zielscheibe“.