Nach Großbrand in Neuss Aufforderung zum Schrottplatz-Kauf
Neuss/Kaarst · Nach Großbrand werden Eigentümer und Nutzern scharfe Auflagen gemacht.
(-nau) Die baurechtswidrige und womöglich umweltgefährdende Nutzung des Schrottplatzes an der A 57 soll unterbunden werden. Darin sind sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und die Bürgermeister von Kaarst und Neuss, Ursula Baum und Reiner Breuer, einig. Sie tauschten sich am Mittwoch über dazu notwendige Maßnahmen aus.
So hat die Stadt Neuss als Untere Bauaufsichtsbehörde Nutzern und Eigentümern des 20 000 Quadratmeter großen Areals an der Stadtgrenze, das im Flächennutzungsplan für landwirtschaftliche Zwecke vorgesehen ist, erneut per Ordnungsverfügung mitgeteilt, dass dort Gewerbe unzulässig ist. Sie kündigt zudem an, gegen jede ungenehmigte Nutzung und jeden Neubau auf der Fläche, auf der es Ende April zu einem Großbrand gekommen war, ordnungsbehördlich vorzugehen. Bei diesem Feuer hatte das Kreis-Umweltamt Löschwasser-Proben gezogen. Sie weisen nach Auskunft des Rhein-Kreises erhebliche Überschreitungen der Grenzwerte insbesondere bei Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen aus. Ein großer Teil des abfließenden Löschwassers hatte sich in Bodenmulden gesammelt und konnte abgesaugt werden, trotzdem werden dem Eigentümer nun Auflagen diktiert: Er muss in diesen Mulden die obere Bodenschicht austauschen und eine Grundwassermessstelle einrichten sowie die Brandreste – unter Beteiligung eines Gutachters – beseitigen und das Betriebsgelände erneut überprüfen lassen. Für den Hauptausschuss am Freitag kündigt Bürgermeister Breuer einen ausführlichen Bericht in nicht-öffentlicher Sitzung an. Er bekommt politische Rückendeckung von der Ratsmehrheit von SPD, Grünen, und UWG/Aktiv für Neuss, die die Verwaltung auffordern, die Verhandlungen mit den Eigentümern fortzusetzen und möglichst kurzfristig einen Ankauf des Geländes zu erreichen. Das wäre die schnellste Lösung und sicher auch für den Eigentümer die beste Option, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Arno Jansen. Dringlichstes Ziel aus Sicht von „Rot-Grün plus“ ist die Räumung des Grundstücks.