GWG in St. Tönis: Wohnungsmieten über dem Durchschnitt Neues Wohnen: Kaltmiete zehn Euro

Tönisvorst · . Ein Leser aus Krefeld (Name ist der Redaktion bekannt) hat sich schriftlich an die WZ Tönisvorst gewandt. Er nimmt Bezug auf die Berichterstattung über das Geschäftsjahr 2019 der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft Kreis Viersen (GWG) in der vergangenen Woche.

Darin ging es um die Bau-Offensive im östlichen Kreisgebiet, vor allem in St. Tönis und Vorst, außerdem um eine anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum, vor allem bezahlbarem.

Diese Nachfrage sieht der Krefelder unbestritten. Mit den Wohnungen, die die GWG durch die Sanierung zweier benachbarter Mehrfamilienhäuser an der Rue des Sées in St. Tönis schafft, verbindet er preislich das Gegenteil. Sie werden zurzeit von der GWG vermarktet – „und zwar mit einer Kaltmiete von zehn Euro/Quadratmeter. Ein absoluter Höchstpreis für Tönisvorst“, sagt er.

Neun Mietobjekte bewirbt die GWG aktuell im Kreis. Darunter eine 78 Quadratmeter große Dachgeschoss-Wohnung in Süchteln (Kaltmiete: 538,89 Euro, Gesamtmiete 763,74 Euro), eine weitere Drei-Zimmer-Wohnung in Süchteln (86 Quadratmeter, Kaltmiete 355,72 Euro) und besagte Wohnungen in St. Tönis, Rue des Sées. Darunter ist eine Drei-Zimmer-Wohnung, 71 Quadratmeter, 710 Euro Kaltmiete. Rechnet man die Nebenkosten dazu, liegt die monatliche Miete bei 994,14 Euro. „Bezahlbarer Wohnraum?“, fragt der Krefelder.

Es handelt sich um Erstbezug nach Sanierung. „Gehobene Ausstattung“, so die GWG. Die Wohnung ist Teil eines Sieben-Parteien-Hauses, das aus den frühen 1960er Jahren stammt. Das Objekt wird seit Mitte 2019 saniert. Die GWG investiert mehr als 1,7 Millionen Euro. Aus ursprünglich 16 Wohneinheiten in beiden Häusern an der Rue de Sèes sind durch die Kernsanierung und neuen Zuschnitt zwölf Wohnungen entstanden.

Angeboten werden außerdem eine Wohnung von 61 Quadratmetern und ein Einer-Appartement, 45 Quadratmeter. Beide jeweils mit einer Kaltmiete von zehn Euro pro Quadratmeter veranschlagt.

Der aktuelle Mietspiegel der Stadt Tönisvorst (Stand Januar 2019) weist je nach Wohnungsalter – gestaffelt von „vor 1948“ bis „ab 2016“ – Preise zwischen 5,20 und 8,70 Euro/Quadratmeter im Mietmittelwert. Damit ist ein Richtwert ohne Heiz-, Nebenkosten oder Garagenmiete gemeint.

Peter Bauland, Pressessprecher der GWG, weist darauf hin, dass es sich in den Häusern an der Rue des Sées um frei finanzierte Wohnungen handelt. Im zweiten laufenden Projekt der GWG, das sie gemeinsam mit der Pfarrgemeinde St. Godehard an der Kuhstraße in Vorst durchführt, werden laut Bauland neun der 21 Wohnungen öffentlich gefördert. Für diese Wohnungen werde eine Kaltmiete von 6,20 Euro/qm angesetzt.

Die übrigen 15 frei finanzierten Wohnungen werden, unter Vorbehalt der Zustimmung der Gemeinde, bei 9,50 Euro/qm liegen, so Bauland.

Für das Geschäftsjahr 2019 verwaltete die GWG 4642 eigene Wohneinheiten (Vorjahr 4583). Davon seien im eigenen Wohnungsbestand 1110 Wohneinheiten öffentlich gefördert. Die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete im Wohnungsbestand der GWG habe zum Stichtag 31.12.2019 5,39 EUR pro qm (Vorjahr 5,27 Euro pro qm) gelegen. Die Erhöhung beruhe im Wesentlichen auf Anpassungen der Bestandsmieten an die ortsübliche Vergleichsmiete sowie Anpassungen von Wiedervermietungsmieten.