ÖPNV in Neuss Passende Tickets für jeden Nutzertyp

Neuss. · Wie kommen Bus- und Bahnfahrer, Dauerpendler oder Gelegenheitsfahrer in Neuss an das für sie beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Ein Überblick über Tarife, Angebote und die möglichen Abonnements.

Jörg Steinfort, Leiter Vertrieb und Marketing bei den Stadtwerken, am ­Ticketautomaten an der Krefelder Straße.

Foto: Andreas Woitschützke

Wie ein kleines „Dickicht“ können die zahlreichen Angebote des ÖPNV erscheinen. Es stellt sich daher die Frage, wie Bus- und Bahnfahrer, Dauer-
pendler oder Gelegenheitsfahrer, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in Ticketform bekommen.

Für Dauerpendler eignet sich laut Jörg Steinfort, Vertriebs- und Marketingleiter bei den Stadtwerken, wegen der Fahrtenhäufigkeit in der Regel ein Abo. Für jede Lebensphase gibt es Namen aus der Marketing-Schublade: „Schoko-Ticket“ für Schüler, „Young-Ticket-Plus“ für Auszubildende, „Ticket 1000“ und „Ticket 2000“ für die meisten Berufstätigen und das „Bären-Ticket“ für Menschen ab 60 Jahren. Teilweise sind die Tickets bezuschusst. „Zum Beispiel die Schüler“, so Steinfort: Mit dem Schoko-Ticket könnten nicht nur die Fahrten zur Schule erledigt werden, sondern auch Freizeitfahrten im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, (VRR). Inhaber des Bären-Tickets können abends und am Wochenende drei Kinder und einen Erwachsenen mitnehmen. „Ideal für die Fahrt mit den Enkeln in den Freizeitpark.“

Die Abos funktionieren per Chipkarte, die Abbuchung erfolgt automatisch vom Konto. Noch ein Preisbeispiel: Das Ticket für Auszubildende kostet im Abo 62,20 Euro, als Monatsticket sind es rund zehn Euro mehr (pro Monat). Der Tarif im VRR ist überall gleich: Es gelten die Preisstufen A bis D: A umfasst in der Regel eine Stadt, es gibt aber Ausnahmen wie Neuss und Kaarst, die zusammengefasst werden. B ist ein Tarifgebiet plus alle angrenzenden Tarifgebiete (bei Neuss und Kaarst zum Beispiel Düsseldorf und Dormagen). C sind zwei nebeneinander liegende Städte plus angrenzende Tarifgebiete. D ist der gesamte VRR. Eine Ausnahme bildet die Kurzstrecke für Fahrten mit einer Länge von maximal drei Haltestellen (ein Streckenbeispiel wäre die Busfahrt von der Dunantstraße in Gnadental bis zur Stadthalle). Wer die Preisstufe A für das Tarifgebiet 52 (Neuss/Kaarst) wählt, kann in beiden Städten fahren. Fahrten nach Düsseldorf gehören zur Preisstufe B.

Eine Ausnahme ist die „Zwei-Waben-Relation“, mit der man etwa von der Neusser Innenstadt bis zur Heinrich-Heine-Allee fahren kann. Dafür entfallen andere Teilgebiete in Neuss und Düsseldorf. Man verhindert aber damit Preissprünge bei kürzeren tarifgebietsübergreifenden Fahrten. Für Fahrten in angrenzende Verkehrsverbünde gibt es trotz unterschiedlicher Tarife immer Regelungen. So werden in Neuss auch Tickets für Fahrten in den Verkehrsverbund Rhein-Sieg verkauft, der hinter Dormagen beginnt und die Metropole Köln umfasst. Weitere Fahrten in NRW können mit Pauschalpreistickets unternommen werden. Erhältlich sind sie beim Busfahrer, an den Automaten und im Kunden-Center Nahverkehr der Stadtwerke.