NRW besonders stark vom Brexit betroffen
Brüssel. Der Raum Köln-Düsseldorf könnte laut einer Studie besonders stark vom Brexit betroffen sein. Die beiden rheinischen Regierungsbezirke gehören zu den Regionen in Europa, in denen Industrie und Handwerk unter dem geplanten britischen EU-Austritt besonders leiden dürften.
Dies geht aus einer Untersuchung des Europäischen Ausschusses der Regionen hervor.
Die Studie vergleicht die erwarteten wirtschaftlichen Folgen für einzelne Regionen der bleibenden 27 EU-Länder nach den Sektoren Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe, Dienstleistungen, Transport und Direktinvestitionen. Unterm Strich am härtesten getroffen werden Regionen in Irland, dem direkten Nachbarn Großbritanniens.
Von den insgesamt 50 Regionen mit erwarteten Belastungen durch den Brexit liegen 41 in Deutschland. Aus NRW gehören neben Köln und Düsseldorf auch die Regierungsbezirke Münster und Arnsberg dazu. Die größten negativen Folgen für Deutschland könnte der Brexit in Hamburg und Berlin haben. Direkt dahinter folgen Köln und Düsseldorf.
Insgesamt könne der Brexit auch Innovation und Entwicklung beflügeln, heißt es in der Studie. "Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die positiven Effekte die negativen Konsequenzen übertreffen, sicher nicht kurz- und mittelfristig, aber auch nicht langfristig."
Großbritannien verlässt die EU am 29. März 2019. Doch folgt zunächst eine knapp zweijährige Übergangsfrist bis Ende 2020, in der sich faktisch kaum etwas ändert. In den nächsten Monaten soll ausgehandelt werden, wie die EU und Großbritannien danach weiter möglichst reibungslosen Handel treiben und auch bei Sicherheit, Verteidigung, Forschung und anderen Themen weiter eng zusammenarbeiten könnten.
Der Ausschuss der Regionen in Brüssel vertritt die Interessen der Gebietskörperschaften gegenüber den anderen europäischen Institutionen. Ausschuss-Präsident Karl-Heinz Lambertz forderte die Regionen auf, die möglichen Folgen des Brexits noch genauer zu untersuchen und Vorkehrungen zu treffen. Mit Hilfe der regionalen Investitionspolitik der EU müsse zudem alles getan werden, um die Auswirkungen auf die Regionen gering zu halten. dpa