Nachfrage „stark gestiegen“ Corona-Schnelltests ausverkauft? So ist die Lage bei Aldi, dm und Co.
Krefeld · Weihnachten steht vor der Tür, doch Corona-Selbsttests sind kaum zu bekommen? Wir haben bei bekannten Händlern nachgefragt - für interessierte Kunden ergibt sich vor allem eine Vorgehensweise.
Weihnachten steht vor der Tür und die die Nachfrage nach Corona-Schnelltests scheint groß - auch in NRW. Kein Wunder, Experten raten als eine Sicherheitsmaßnahme dazu, sich nicht auf den Schutz der Impfung oder des Genesenen-Status zu verlassen, insbesondere bei Treffen mit Menschen mit einem erhöhten Risiko - wie Oma und Opa oder Menschen mit Immunschwäche.
Doch wer online die Shops bekannter Discounter, Supermärkte oder Drogeriemärkte nach Angeboten zu Corona-Schnelltests absucht, sucht zuletzt immer öfter vergeblich. „Momentan nicht lieferbar“, heißt es etwa bei dm. „Aktuell nicht vorrätig“, ist bei Konkurrent Rossmann zu lesen. Zudem gibt es erneut Berichte über eine Begrenzung bei Ausgabe bei Corona-Schnelltests. Gehen also Kunden, die bisher keinen Vorrat an Tests angelegt haben und sich nun über die Weihnachtsfeiertage zusätzlich absichern wollen, leer aus? Noch ist es nicht zu spät, doch die Nachfrage ist hoch. Das ergeben Anfragen unserer Redaktion bei Aldi, Lidl, Rewe und dm.
Corona-Schnelltests vergriffen? Das sagt dm
Trotz Corona-Schnelltests unterschiedlicher Anbieter im Sortiment könne es derzeit „aufgrund der schwankenden Nachfrage sowie gestörter Lieferketten dazu kommen, dass nicht immer alle Produkte ausreichend verfügbar sind“, wird dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer in einer entsprechenden Antwort auf Anfrage unserer Redaktion zitiert. In den letzten Tagen habe sich die Liefersituation „jedoch spürbar verbessert und wir gehen von einer weiteren Stabilisierung der Verfügbarkeit in unseren dm-Märkten und online auf dm.de aus“.
Laut Aldi kann es aufgrund von „Nachfragespitzen“ zu Engpässen kommen
Discounter Aldi gibt zunächst Entwarnung: „Die Verfügbarkeit der Selbsttests ist grundsätzlich gesichert“, teilt eine Sprecherin von Aldi Süd mit. Doch aufgrund von „Nachfragespitzen“ könne es „vereinzelt vorkommen, dass mancherorts die Tests vorübergehend vergriffen sind“. Kunden würden darum gebeten, Corona-Selbsttests wie auch alle anderen Produkte und Lebensmittel „nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen“, so die Aldi-Sprecherin.
Auch Lidl berichtet von stark gestiegener Nachfrage nach Corona-Schnelltests
Lidl berichtet von einer „stark gestiegenen Nachfrage nach Schnelltests“. Daher könne es „in einigen Regionen vorkommen, dass derzeit keine Tests verfügbar sind“. Es gebe zunächst keine Vorgaben „bezüglich maximaler Abgabemengen“. Es werde an jeden Einzelnen appelliert, „verantwortungsvoll mit der Situation und rücksichtsvoll miteinander umzugehen“.
Auch bei Rewe und Penny „überraschend große Nachfrage“ nach Corona-Selbsttests
Weder bei Rewe noch bei Penny gebe es einen „grundsätzlichen Versorgungs- oder Lieferengpass“ bei Corona-Schnelltests, erklärt ein Sprecher der Rewe Group. In den vergangenen Tagen habe es jedoch eine „überraschend große Nachfrage“ gegeben,“sodass Schnelltests in einzelnen Märkten ausverkauft sein können“. Gut zu wissen für Kunden, die noch hoffen: „Da Märkte mit Nonfood-Artikeln nur einmal wöchentlich beliefert werden, wird spätestens in der jeweils kommenden Woche wieder genug Ware verfügbar sein“, so der Sprecher der Rewe Group.
Wer noch keine Corona-Selbsttests für den Eigengebrauch für Weihnachten ergattern konnte, sollte also nicht aufgeben. Öfter einen Blick auf die Online-Shops der bekannten Händler zu werfen kann sich nach den Angaben der Händler ebenso lohnen, wie ein Besuch der Filialen vor Ort. Zudem: Experten raten dazu, sich mit dem Gebrauch von Corona-Tests abzusichern, besonders bei Treffen mit Menschen aus Risikogruppen.
Experten raten zu Corona-Schnelltests bei Treffen zu Weihnachten
Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts bat alle Bürger, die Feiertage so zu verbringen, dass sie „nicht für das Virus ein Fest“ würden. „Verbringen Sie diese Zeit wirklich nur im kleinsten, engsten Freundes- und Familienkreis.“ Bei Treffen mit Personen aus Risikogruppen empfahl er zusätzliche Tests auch bei vollständiger Impfung. Es gehe darum, generell Infektionen zu verhindern, damit sich Omikron nicht so schnell ausbreiten könne und die Klinken entlastet würden, ehe die Fallzahlen dann wohl wieder stiegen.
Gerade bei Treffen mit Menschen, die zu Risikogruppen zählen, wäre es schlau, wenn sich alle täglich testen, sagt die Virologin Daniela Huzly vom Uniklinikum Freiburg. Der Grund ist: Gerade bei einer beginnenden Infektion können diese Tests häufig falsch-negativ sein. „Am Tag danach sind sie dann mitunter positiv.“ Man sollte wissen: Bei Geimpften, die sich infizieren, ist die Viruslast auch hoch. Sie sind also ähnlich infektiös wie ungeimpfte Menschen, die sich anstecken. Allerdings sinkt bei Geimpften in der Regel die Viruslast viel schneller wieder.
Welche Corona-Selbsttests sind gut?
Eine Untersuchung von Antigen-Schnelltests durch das Paul-Ehrlich-Institut und andere Institutionen hatte kürzlich gezeigt, dass sich die einzelnen Tests in ihrer Zuverlässigkeit sehr unterscheiden. Von den 122 geprüften Produkten boten demnach 26 nicht die geforderte Sensitivität von 75 Prozent - Sensitivität meint die Fähigkeit, das Sars-CoV-2-Virus nachzuweisen.
Die gute Nachricht: Unter den 96 Tests, die diese Anforderungen erfüllten, finden sich auch Produkte, die oft bei Discountern und Supermärkten vergleichbar günstig angeboten werden. Virologin Huzly rät dazu, sich vor dem Kauf in den Ergebnislisten, die im Internet einsehbar sind, schlauzumachen.