Zu viel CO2-Ausstoß NRW-Regierung auf vorletztem Platz bei Umwelthilfe-Ranking: Wüsts Dienstwagen schockiert
Düsseldorf · Der Dienstwagen, in dem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) durch das Land kutschiert wird, ist zu groß, zu unrein, zu umweltbelastend. Das jedenfalls findet die Deutsche Umwelthilfe (DUH).
Der Dienstwagen, in dem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) durch das Land kutschiert wird, ist zu groß, zu unrein, zu umweltbelastend. Das jedenfalls findet die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die in einem jährlich neu aufgelegten Dienstwagen-Ranking der deutschen Politiker der NRW-Landesregierung ein schlechtes Zeugnis für dieses Jahr ausstellt: In Sachen CO2-Ausstoß landet die schwarz-grüne Landesregierung unter den 16 Ländern auf dem vorletzten Platz. Die DUH errechnete für die NRW-Dienstwagen einen realen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß von 202 Gramm je Kilometer im Durchschnitt – im Vorjahr waren es noch 221 Gramm. Schlechter sieht es nach den DUH-Maßstäben nur noch in Mecklenburg-Vorpommern aus, wo die SPD mit der Linken regiert. Am „saubersten“ ist derweil Hamburg (126 Gramm) unterwegs.
Mehrere Kabinettsmitglieder in NRW fahren Plug-In-Hybrid-Autos (Audi oder BMW), die von der Umwelthilfe als „besonders schädlich“ bezeichnet werden – aber auch mit Werten ausschließlich im Verbrennermodus bewertet werden. Schlusslichter im Gesamtranking seien, so die Umwelthilfe, „wie im Vorjahr NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Innenminister Herbert Reul, der Baden-Württembergische Innenminister Thomas Strobl und die Berliner Innensenatorin Iris Spranger“: Sie alle führen einen sondergeschützten Audi A8 als Dienstwagen, der „schockierende 380 g/km realen CO2-Ausstoß auf die Straße bringt“. In NRW nutzen nur Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Umweltminister Oliver Krischer (beide Grüne) reine Elektrowagen, beide fahren im BMW i7x Drive 60.
Die SPD-Fraktion im Landtag kritisiert die NRW-Bilanz. „Kein anderer Ministerpräsident wird in einem Wagen durch das Land gefahren, der so viel CO2 ausstößt wie der von Hendrik Wüst. Er ist in seinem dicken Schlitten der Poser-Präsident“, sagte René Schneider, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Selbst Markus Söder scheine, so der SPD-Mann, einen „so großen Dienstwagen nicht nötig zu haben“. Söder lässt sich in einem BMW 750e xDrive durch Bayern fahren (182). Kritik gibt es auch an der SPD geführten Bundesregierung: In der „selbst ernannten Klimaregierung“ führen sieben von neun Bundesminister „teils deutlich über den erlaubten 95 g CO2/km“.
Schlusslicht hier: Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Justizminister Marco Buschmann (beide FDP). Elektroautos nutzen derweil Lisa Paus (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).