Sommerspielplatz So ist es bei „Spiel ohne Ranzen“ 2024 in Krefeld

Krefeld · Kinder toben, spielen und nutzen die vielen Angebote: Auf der großen Wiese im Stadtwald ist wieder „Spiel ohne Ranzen“. Was die Veranstaltung so beliebt macht? Ein Besuch.

Die Eisenbahn „Santa Fe Express“ fährt täglich für einen Euro pro Person durch den Bockumer Stadtwald.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Auf der Stadtwaldwiese toben Kinder, spielen Fußball oder schießen mit dem Bogen, klettern auf den Spielplatzgerüsten und springen auf der Hüpfburg. Eltern haben es sich auf Picknickdecken in der Mittagssonne gemütlich gemacht: Es ist wieder „Spiel ohne Ranzen“. Organisiert wird die Spielewoche vom Arbeitskreis Krefelder Frauenverbände (AKF). Diese soll daheimgebliebenen Kindern und Jugendlichen in den ersten neun Tagen der Sommerferien Spaß und Abwechslung bieten. Am gestrigen Montag wurde das Angebot sichtbar gut angenommen, bis zu 1000 Kinder sind gekommen, berichtet Kerstin Jensen, Vorsitzende des Arbeitskreises. Auffällig an diesem Tag ist, dass viele jüngere Kinder das Angebot nutzen, dafür relativ wenig Jugendliche. Das Programm ist laut Internetseite für Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 14 Jahren gedacht.

Fast hätte der traditionelle Sommerspielplatz gar nicht stattfinden können, weil die Konzertmuschel noch nicht fertig saniert ist. Darin befinden sich die Toiletten. Die Stadt hat nun Toilettenwagen aufgestellt.

Eltern und Kinder
freuen sich über das Angebot

„Die Kinder sind hier an der frischen Luft und hängen nicht nur zu Hause vor dem Fernseher. Da geht mein Mutterherz auf“, erzählt Stefanie Stauch, die den Stadtwald jedes Jahr besucht. Ihre siebenjährige Tochter Ella ist gerne auf der Hüpfburg, ihr elfjähriger Sohn Jan tost auf den Wiesen herum.

Beim „Handwerkerdorf“ des Mobifanten können die Kinder ihre Ideen mit vorgeformten Bauteilen praktisch umsetzen.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Auf dem Holzspielplatz werden die Kinder, unter Beobachtung des Fachpersonals, handwerklich aktiv. „Die Kleinen haben hier einen Wahnsinnsspaß“, berichtet Fred Schubert, der nun zum dritten Mal als Helfer agiert. Der Zutritt ist nur mit geschlossenen Schuhen möglich, Kinder im Alter von fünf und sechs dürfen nur unter Begleitung eines Erwachsenden kommen.

Eine ähnliche Aktivität bietet der Mobifant in diesem Jahr mit seinem „Handwerkerdorf“ an. Leiter Thomas Jansen findet es toll, dass die Kinder so aktiv werden können. Die Möglichkeit, ein Bild mit Wasserfarben zu malen, gibt es in diesem „Dorf“ ebenfalls. Begleitet wird dies von Siyar Tosun, der seit vergangenem Jahr beim „Spiel ohne Ranzen“ tätig ist.

Jeden Tag um 12.30 Uhr ist Mittagessenszeit. Am Montag gab es Hot Dogs, die sich die Kinder beliebig zusammenstellen konnten.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Nicoline Schmidt wohnt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern direkt am Stadtwald, vom Angebot macht sie allerdings erst in diesem Jahr Gebrauch. Warum? „Weil meine Kinder dafür bis jetzt noch zu jung waren.“ Sohn Mats ist dreieinhalb Jahre und fährt gerne mit dem kleinen gelben Traktor auf der Wiese herum oder baut im „Dorf“ eine Pyramide. Tochter Karla ist gerade einmal zwei Monate alt, doch wenn sie älter ist, dann könne sie sich auch auf dem Sommerspielplatz ausleben, wie die Mutter äußert. „Ich komme hier mit anderen Eltern in einen Austausch, das mag ich total“, sagt sie abschließend.

Lütfiye Alkan, Leiterin der Flüchtlingsbetreuung des Sozialdienstes katholischer Frauen Krefeld (SkF) besucht den Stadtwald mit den Kindern aus den Flüchtlingsgruppen. „Ich hoffe, dass das ,Spiel ohne Ranzen‘ nie enden wird. Die Kinder blühen hier total auf und man hat sehr viele Auswahlmöglichkeiten vor Ort.“

Für einen Vater ist der Sommerspielplatz zu einer freudigen Routine geworden, da er ihn seit 43 Jahren besucht. „Das ist eine Tradition für Krefelder und die Attraktion der Sommerferien“, sagt er. Mit seinen vier Kindern spielt er Fußball. Die 13-jährige Sophie erklärt: „Ich kann hier kreativ werden und das machen, was ich will.“ Die Lieblingsbeschäftigung des achtjährigen Felix ist es, im Handwerkerdorf des Mobifanten Dinge zu bauen.

Anna Frank ist mit ihrer vierjährigen Tochter Sophia und ihrer zweijährigen Tochter Maria zum zweiten Mal in Bockum. „Die frische Luft tut mir und meinen Kindern einfach gut“, erzählt die Mutter. Maria sei den ganzen Tag auf der Hüpfburg, während Sophia von der Fahrt mit dem „Santa Fe Express“ begeistert sei. Sollten sich die Kinder verletzen, ist das Rote Kreuz vor Ort. Durch Lautsprecher auf dem Platz können Kinder und Eltern, die sich verloren haben, wiederfinden.