Probealarm NRW-Innenminister Reul beklagt Katastrophenschutz-Kürzungen

Düsseldorf · Während in Nordrhein-Westfalen landesweit die Sirenen für einen Probealarm heulen, nutzt der Innenminister dies zur Kritik an der Bundesregierung: Die lasse die Förderung für die Sirenen auslaufen.

Für einen landesweiten Probealarm haben in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag in vielen Städten und Gemeinden die Sirenen geheult.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Für einen landesweiten Probealarm haben in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag in vielen Städten und Gemeinden die Sirenen geheult. Insgesamt sollten fast 5600 Sirenen auf diese Weise getestet werden. Auch die Warn-Apps wurden einbezogen und auf diese Weise getestet. Im vergangenen März war der sogenannte Warntag wegen des Ukraine-Kriegs verschoben worden. Der bundesweite Warntag wird in diesem Jahr am 8. Dezember stattfinden.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) löste die Sirenen in Essen auf der Hauptfeuerwache aus. Er nutzte den Auftritt für eine Kritik an der Bundesregierung: Die lasse das Sonderförderprogramm Sirenen in diesem Jahr auslaufen. Diese Entscheidung torpediere die Anstrengungen der letzten Jahre.

Man könne doch nicht sagen, „dass der Katastrophenschutz für die Zukunft ein Riesenthema ist, und dann nichts machen“, hatte Reul zuvor der Funke-Mediengruppe gesagt. Die Länder und Kommunen bräuchten „unbedingt Unterstützung vom Bund beim Sirenenausbau“. Allein in NRW seien noch Anträge in Höhe von geschätzten zehn Millionen Euro nicht bewilligt worden.

Beim Probealarm gehe es nicht nur um einen Funktionstest der Sirenen, erläuterte der Innenminister in Essen: Zusätzlich solle die Bevölkerung sensibilisiert werden und die Sirenentöne einordnen können. „Unser Ziel ist, dass jeder lernt, wie er sich bei Unglücks- oder Notfällen zu verhalten hat“, sagte Reul.

Die europäische Sicherheitsordnung sei erschüttert. „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, was in der Zukunft passiert - oder was nicht. Aber wir können uns vorbereiten“, sagte Reul. Das sei keine Hysterie oder Panikmache, sondern eine rationale Notwendigkeit. Es gehe beim Warntag aber vor allem um Unwetter, Großbrände und Naturkatastrophen. Die Hochwasserkatastrophe im letzten Sommer habe vor Augen geführt, wie wichtig das Thema Warnung sei.

(dpa/lnw)