Kriminalität NRW: Razzien wegen Hass-Nachrichten
Düsseldorf · In NRW hat es am Montag eine Vielzahl von Razzien gegeben. Hintergrund dafür sind bundesweiten Durchsuchungen aufgrund von Hass-Posts gewesen.
Bei bundesweiten Durchsuchungen wegen Hass-Äußerungen im Internet hat es am Montag auch 15 Razzien in NRW gegeben. Man habe digitale Beweismittel wie Handys oder Tablets sichergestellt, sagte ein Sprecher der zuständigen Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) in NRW der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt werde vom ZAC gegen 34 Beschuldigte ermittelt.
Der Einsatz war vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz koordiniert worden. Nach Angaben der dortigen Ermittler haben Polizisten in 15 Bundesländern die Wohnungen von 75 Verdächtigen durchsucht. Insgesamt werde gegen 150 Beschuldigte in 172 Fällen strafrechtlich relevanter Äußerungen ermittelt, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Montag in Mainz. „Wenn Worte wie Waffen gebraucht werden, ist konsequentes staatliches Handeln gefordert“, fügte Lewentz hinzu.
Die Ermittlungen werden geführt von der Ermittlungsgruppe „Hate Speech“ beim LKA Rheinland-Pfalz, die nach der Tötung von zwei Polizisten am 31. Januar im westpfälzischen Landkreis Kusel eingerichtet wurde. Anlass waren laut Lewentz Äußerungen im Netz, „in denen der Mord gefeiert und die Opfer verächtlich gemacht wurden“.
In NRW haben nach Angaben der Ermittler einige der Beschuldigten bereits bei den Razzien an Ort und Stelle zugegeben, Hasskommentare geschrieben zu haben. Andere Beschuldigte schwiegen oder nahmen sich einen Anwalt.