NRW: Zahl der islamistischen Gefährder gestiegen
Düsseldorf. Die Zahl der von den Behörden als islamistische Gefährder eingestuften Menschen ist in Nordrhein-Westfalen weiter gestiegen. Mit Stand 11. Juli 2018 galten in NRW 272 Personen als Gefährder, wie das Innenministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der AfD-Fraktion erklärte.
112 von ihnen galten demnach als „aktionsfähig“, waren also in Deutschland und auf freiem Fuß. Der Status „Gefährder“ bedeutet, dass Polizei und Geheimdienste einer Person zutrauen, politisch motivierte Straftaten von erheblicher Bedeutung zu begehen. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der als Gefährder eingestuften Islamisten deutlich angestiegen. Ende 2014 lebten in NRW 72 Personen mit diesem Status, Ende 2015 waren es 157, Ende 2016 schon 209 und Ende 2017 dann 251 Personen.
Bislang seien in diesem Jahr fünf Gefährder in ihr Herkunftsland abgeschoben worden, teilte das Innenministerium weiter mit. In vielen Fällen ist eine Abschiebung allerdings gar nicht möglich: 61 Prozent der als aktionsfähig eingestuften Gefährder hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. dpa