Oldtimer in Düsseldorf Der Bentley, mit dem sich Clint Eastwood als neuer Bürgermeister präsentierte
Altstadt. · 27 Rolls-Royce und Bentleys kamen zum Treffen in den Innenhof des Rathauses.
(tino) Nicht nur die Besitzer der Edelkarossen haben oft eine erstaunliche Biografie, sondern auch die Autos selber. Wie der Derby Bentley Baujahr 1936 von Ronald Althoff, der zum Rolls-Royce und Bentley-Treffen in die Altstadt kam. „Man kann die Besitzer vom Anfang bis heute lückenlos nachverfolgen“, so Ronald Althoff. „1936 wurde das Auto an Doris May Grosvenor verkauft. 18 Jahre lang gehörte es ihr.“ Auch der Nachbar von Clint Eastwood in Carmel war unter den Eignern. „Es gibt Fotos, da sitzt Clint Eastwood auf der Fahrt zur Einführung als Bürgermeister des Ortes im Bentley“, erzählt Althoff. „1936 hat das Fahrzeug 1500 Pfund Sterling gekostet. Damals konnte man ein Einfamilienhaus bereits für 400 Pfund Sterling erstehen.“
Althoff liebt es, selbst an seinem Oldtimer zu schrauben
Für Althoff ist „Mr. B“, wie er seinen Bentley liebevoll nennt, aber nicht nur eine Wertanlage. „Ich liebe es, zu schrauben und mir die Hände schmutzig zu machen“, erläutert der Ingenieur für Fahrzeugtechnik. „Ich habe mit 15 begonnen an Mofas herumzuschrauben. Seitdem hat es mich nicht mehr los gelassen.“ Fast fünf Jahr hat er nach einem Fahrzeug gesucht, das es eben nicht an jeder Ecke gibt und schließlich den Bentley gefunden. Zwei weitere Jahre hat es gedauert, bis er so da steht wie jetzt.
Ein bisschen gepackt hat es auch Oberbürgermeister Thomas Geisel, der nicht jeden Tag vom Rolls-Royce Enthusiast Clubs (RREC) im Rathausinnenhof „very british“ begrüßt wird. 27 Rolls-Royce und Bentleys aus den Jahren von 1927 bis heute strahlten in hochglanzpolierter automobiler Kulturgeschichte. „Ich habe gelernt, dass es in der 110-Jährigen Rolls-Royce-Firmengeschichte nie ein Fahrzeug mit Dieselmotor gegeben hat, aber deshalb den kompletten Individualverkehr auf Rolls-Royce umzustellen, ist angesichts des Verbrauchs nicht machbar“, sagte Geisel.
Einfach bisschen mehr als Motor starten und Gas geben braucht so ein Oldtimer dann auch ab und an: „Alle 100 Kilometer betätige ich einen Fußhebel. Der sorgt dafür, dass aus einem zentralen Öltank 40 Stellen an Fahrwerk, Motor und Getriebe geschmiert werden“, erläutert Althoff. Auf der Fahrt zum Mittagessen in Kaiserswerth brauchte er den Fußhebel nicht betätigen. Sowieso gab es beim Treffen keine Probleme, weder im Rathaus, noch im Karnevlsmuseum oder bei der Ausfahrt in den Düsseldorfer Norden. „Alle Fahrzeuge sind unversehrt angekommen“, bestätigt Mitorganisator Jochen
Scharf.