Pandemie-Lücken NRW-SPD fordert mehr Schulstunden zum Aufholen
Düsseldorf · Um verpassten Stoff aufzuholen, hat die NRW-SPD ein neues Konzept vorgestellt. Dieses sieht zwei Extra-Stunden pro Woche vor.
Im kommenden Schuljahr sollten Schüler in Nordrhein-Westfalen einem SPD-Konzept zufolge zwei zusätzliche Unterrichtsstunden pro Woche erhalten, um coronabedingte Lücken aufzuholen. Die Vorbereitungen für einen solchen Nachhilfe-Unterricht in Kleinstgruppen unter dem Schuldach müssten schon jetzt anlaufen, forderte die oppositionelle SPD-Landtagsfraktion am Donnerstag. Dazu sollten Fachlehrer in den Schwerpunktfächern Deutsch, Mathe und Fremdsprachen individuelle Förderpläne für ihre Schüler erarbeiten.
Um das zusätzlich erforderliche Personal zu gewinnen, schlug SPD-Schulexperte Jochen Ott ein „Programm studentische Hilfskräfte“ vor. Für das Schuljahr 2021/22 würden nach seiner Berechnung insgesamt 80 zusätzliche Schulstunden pro Schüler anfallen. Lehramt-Studierende und angehende Erziehungswissenschaftler könnten unterstützend an den Schulen tätig werden. Besonders für die Grundschulen seien FSJ-Helfer im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres denkbar. Ein ähnliches Modell habe Hamburg bereits auf den Weg gebracht.
Fraktionsvize Ott betonte in Düsseldorf: „Aufholen nach Corona - darauf kommt es jetzt an.“ Das Pandemiejahr habe kognitive und emotionale Schwierigkeiten bei vielen Schülern verursacht. Vor Beginn der Sommerferien am 5. Juli brauche es ein gegensteuerndes Förderkonzept. Zudem seien Ferienprogramme sinnvoll, um vor allem „sozial-emotionale Verwerfungen“ bei vielen Kindern aufzufangen.