Bezirksvertretung 2 Politiker lehnen Bauprojekt ab

Flingern/Düsseltal. · Der Standort am S-Bahnhof Flingern sei absolut ungeeignet, stellte Annelies Böcker (CDU) fest. Die Mehrheit votierte gegen den Vorschlag der Verwaltung.

Wohnraum ist knapp in der Landeshauptstadt. Im urbanen Gürtel rund um die City ist er besonders begehrt. Vor allem junge Menschen und Familien schätzen die kurzen Wege und zunehmend auch einen weitgehenden Verzicht aufs Auto. Trotzdem traf ein von der Verwaltung per Bauvoranfrage angestoßenes Wohnprojekt an der Dorotheenstraße 90/92 bei den Politikern der Bezirksvertretung (BV) 2 auf viel Widerspruch. Dort soll in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Flingern ein Mehrfamilienhaus neu gebaut werden.

„Neue Wohnungen zu bauen, ist grundsätzlich gut, aber bitte nicht an jeder Stelle und vor allem nicht um jeden Preis. Wie kann eine Verwaltung so etwas vorschlagen?“, sagte Annelies Böcker (CDU). Der Standort biete ein Maximum an Lärm-Emissionen und zwar in einem Ausmaß, wie es an kaum einem anderen Ort in Düsseldorf vorstellbar sei. Offenbar habe die Verwaltung sich nicht einmal die Frage gestellt, wie Menschen hier in zehn oder 15 Jahren gesund leben könnten. „Es kann hier keine Wohnbebauung geben“, sagte sie.

Auch die Grünen zeigten sich skeptisch. Zuvor hatte eine Mitarbeitern der Verwaltung erläutert, dass eine zunehmende Bebauung den Zufluss kühlerer und frischerer Luft in die weiter westlich gelegenen Stadtteile behindere. „Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass hier eine neue Rampe entsteht“, sagte Harald Schwenk (Grüne). Wolle man das Projekt weiter vorantreiben, gehe dies nur, wenn ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet werde. Etwas aufgeschlossener zeigte sich die FDP. Natürlich könne man fragen: „Wo ist denn hier die Wohnqualität?“, meinte Stephan Meyer. Aber objektiv sei es möglich und technisch machbar, auch an diesem Ort ein Haus mit akzeptablen Lebensverhältnissen zu errichten.

Kein Verständnis für die Planung an dieser Stelle hatte dagegen Monika Müller-Klar (Linke). Die vorgesehene Miete liege bei 10,50 Euro und es gebe keine einzige Sozialwohnung. „Für eine 60 Quadratmeter-Wohnung müsste man 850 Euro warm zahlen, viele Düsseldorfer können sich das nicht leisten. Das Projekt ist inakzeptabel.“

Am Ende lehnten die Bezirkspolitiker die Bauvoranfrage in der vorgelegten Fassung mit 13 zu vier Stimmen bei einer Enthaltung ab. „Hoffentlich müssen wir hier so etwas nicht noch einmal diskutieren“, resümierte Böcker.